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Britisches Unterhaus billigt Homo-Ehe

5. Februar 2013

In Großbritannien sollen künftig homosexuelle Paare heiraten dürfen. Unter den Konservativen ist das Gesetz jedoch umstritten. Jetzt muss die Vorlage noch das Oberhaus passieren. Wie sieht es dort mit der Zustimmung aus?

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Zwei Männerhände mit Ehering (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Vor der Abstimmung im Parlament hatte der britische Premierminister David Cameron noch einmal vehement für die Reform geworben. In einer Rede, die tags zuvor aufgezeichnet worden war, sprach er von einem wichtigen Schritt nach vorne, der die Gesellschaft Großbritanniens stärken werde. "Ich glaube an die Ehe ... und ich glaube, dass auch Homosexuelle das Recht haben zu heiraten", unterstrich er.

Vor dem Unterhaus demonstrieren Homosexuelle für ihre Rechte (Foto: Dan Kitwood/Getty Images)
Vor dem Unterhaus demonstrieren Homosexuelle für ihre RechteBild: Getty Images

Viele Konservative gegen Homo-Ehe

Das Gesetzvorhaben geht auf ein Wahlversprechen der an der Regierung beteiligten Liberaldemokraten zurück. Camerons Konservative Partei ist in dieser Frage gespalten. Der Abstimmung im Unterhaus ging eine sechsstündige, größtenteils sehr vehement und emotional geführte Debatte voraus, in der die Ansichten von Anhängern und Gegnern der Homo-Ehe aufeinander prallten.

Schließlich wurde die Gesetzesvorlage mit 400 zu 175 Stimmen angenommen. 75 Parlamentarier enthielten sich. Die Abgeordneten der Liberaldemokraten und diejenigen der oppositionellen Labour-Partei stimmten dem Text größtenteils zu. Laut britischen Medienberichten billigten auch etwa 140 Konservative das Vorhaben, rund 130 Konservative stimmten demnach mit Nein und etwa 40 Tories hätten sich enthalten.

Nun ist das Oberhaus am Zuge. Beobachter sehen allerdings die erforderliche Mehrheit im House of Lords derzeit nicht gesichert.

Anglikanische Kirche traut keine Homo-Paare

Das Gesetz sieht vor, dass gleichgeschlechtliche Paare sowohl vor dem Standesamt als auch kirchlich heiraten dürfen. Kirchliche Gemeinschaften haben aber ein Wahlrecht, ob sie solche Eheschließungen zulassen wollen. In der dominierenden Anglikanischen Kirche sollen sie weiter verboten bleiben. Auch die katholische Kirche ist gegen das Gesetz. Seit 2005 können schwule und lesbische Paare in Großbritannien ihre Partnerschaft eintragen lassen und dadurch in den Genuss eheähnlicher Privilegien kommen.

se/wa (dpa, afp, kna, epd, ap)