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Interessent für Iberia

22. Mai 2007

In der europäischen Luftfahrt zeichnet sich die dritte Großfusion innerhalb weniger Jahre ab. Mit Hilfe eines US-amerikanischen Investors will British Airways die spanische Fluggesellschaft Iberia übernehmen.

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Flugzeug der Iberia mit britischer Fahne im Hintergrund, Bild: AP.
Bald unter britischer Flagge? Die spanische IberiaBild: AP Graphics/DW

British Airways plant eine Megafusion mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia. Dabei setzen die Briten auf die Unterstützung der amerikanischen Finanzinvestoren TPG Capital LLP (ehemals Texas Pacific Group) und anderen. Man erwäge eine mögliche Offerte als Konsortium, teilte die britische Fluggesellschaft am Dienstag (22.5.07) in London mit. Ob es schließlich zu einem offiziellen Gebot kommen werde, sei aber noch nicht klar.

Iberia ist die viertgrößte europäische Fluggesellschaft und traditionell auf den Routen zwischen Europa und Lateinamerika stark vertreten. Die Fluggesellschaft äußerte sich in Madrid nicht zu den Übernahmeplänen. British Airways hält bereits einen zehn-Prozent-Anteil an Iberia.

Die Finanzinvestitionsgesellschaft TPG Capital LLP hatte schon Ende März eine vorläufige Offerte in Höhe von 3,41 Milliarden Euro für die spanische Fluggesellschaft abgegeben. Dem Konsortium gehören zudem die spanischen Partner Vista Capital und Inversiones Ibersuizas an. Mit dem Einstieg von British Airways in das Bieterkonsortium sei es unwahrscheinlich, dass eine andere Gesellschaft ein höheres Angebot für Iberia vorlegen werde, sagten spanische Analysten.

Konsoledierung in vollem Gange

Ein britisch-spanisches Gemeinschaftsunternehmen würde mit derzeit zusammen 63 Millionen Passagieren im Jahr zur zweitgrößten Fluggesellschaft in Europa nach Air France-KLM aufsteigen. Für Branchenexperten kommt die mögliche Übernahme nicht überraschend. Seit langem wird erwartet, dass mittelfristig in Europas Luftfahrt nur noch wenige große Bündnisse unter Führung von Marktführern wie France-KLM, Lufthansa und BA überleben werden.

2004 hatten sich Air France und die niederländische KLM zur größten Fluggesellschaft des Kontinents zusammengeschlossen. Derzeit sucht die italienische Regierung Investoren für die schwer angeschlagene Alitalia, die seit fünf Jahren Verluste einfliegt. Zuletzt hatten elf Interessenten für Alitalia geboten, darunter auch die Fluglinie Air One und die italienische Bank Unicredit. Air France-KLM will dagegen nicht mehr bei Alitalia einsteigen. Die Lufthansa hatte eine Übernahme der Italiener mit Verweis auf deren desolate wirtschaftliche Lage abgelehnt. (kas)