1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

British Airways und Iberia werden eins

13. November 2009

Nach monatelangen Verhandlungen haben die Fluggesellschaften British Airways und Iberia sich auf eine Fusion verständigt. Die Briten werden künftig 55 Prozent an dem neuen Konzern halten, die Spanier 45 Prozent.

https://p.dw.com/p/KVcf
Die Logos der beiden Fluggesellschaften

Die Vorstände beider Unternehmen hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilten British Airways und Iberia in einem gemeinsamen Kommuniqué mit. Garantien für einen Erfolg gebe es aber nicht. Die Fusion solle bis Ende 2010 vollzogen sein und Kosten von jährlich rund 400 Millionen Euro einsparen. Beide Marken sollen erhalten bleiben. Mit dem Zusammenschluss entstehe am Umsatz gemessen die weltweit drittgrößte Fluggesellschaft nach Air France-KLM und der deutschen Lufthansa, hieß es in Medienberichten.

Noch bevor die Fusion offiziell bestätigt wurde, erlebten beide Unternehmen am Donnerstag einen Höhenflug an der Börse. Die Aktien Iberias legten in Madrid um bis zu zwölf Prozent zu, die von British Airways gewannen in London zeitweise rund acht Prozent.

Ende eines Verhandlungsmarathons

Die Vorstände beider Gesellschaften waren am Donnerstag zu getrennten Sondersitzungen zusammengekommen, um die Fusion unter Dach und Fach zu bringen. Beide Fluglinien verhandeln bereits seit Sommer 2008 offiziell über einen Zusammenschluss. Die größten Hürden sollen zuletzt die Milliarden-Defizite bei den BA-Betriebspensionen sowie die hohen Schulden der britischen Gesellschaft gewesen sein. Iberia hält bislang zehn Prozent an BA, die Briten sind mit 13,15 Prozent an Iberia beteiligt. Beide gehören dem Luftfahrtbündnis Oneworld an.

Flugzeuge von British Airways und Iberia auf dem Londoner Flughafen Heathrow (Foto: AP)
Bild: AP

Die neue Gruppe werde über eine Flotte von 419 Flugzeugen verfügen und 205 Ziele anfliegen, hieß es. Aufsichtsratschef soll Antonio Vazquez von Iberia werden, während Willie Walsh von British Airways den Posten des Unternehmenschefs (CEO) erhält. Die Gruppe soll ihren Geschäftssitz in Madrid und den operativen Sitz in London haben.

Tausende verlieren ihren Job

Angesichts der Wirtschaftskrise flog Iberia im ersten Halbjahr 2009 einen Verlust von rund 165 Millionen Euro ein. Die spanische Fluggesellschaft will deshalb bis nächstes Jahr rund 2200 Stellen abbauen und unrentable Strecken streichen. Zuletzt hatte Iberia wegen eines Streiks des Kabinenpersonals Schlagzeilen gemacht. Fast 40.000 Passagiere waren betroffen. Düster sieht es auch bei BA aus: Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres bis Ende September verbuchten die Briten einen Vorsteuerverlust von 292 Millionen Pfund (323 Millionen Euro).

BA-Chef Walsh hatte schon von einem "Kampf ums Überleben" gesprochen. Bis zum Abschluss des Geschäftsjahres im März will British Airways 4900 Stellen streichen. Rund 7000 Mitarbeiter nehmen zudem an einem Sparprogramm teil, bei dem einige auch auf Gehalt verzichten.

Autor: Frank Gazon
Redaktion: Christian Walz