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Bundesbank sieht keine Probleme bei Einführung des Euro-Bargelds in Mittel- und Osteuropa

Johannes Beck 4. Dezember 2001

Am 1. Januar 2002 kommt das Euro-Bargeld. Und das nicht nur in Deutschland und den elf anderen Staaten der Euro-Zone.

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Bundesbankpräsident Welteke: "Umtausch auch außerhalb von Euroland im Griff"Bild: Deutsche Bundesbank

Vor allem in den Ländern Mittel- und Osteuropas ist die D-Mark ein beliebtes Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel. Die Deutsche Bundesbank geht davon aus, dass etwa ein Drittel aller D-Mark-Scheine im Ausland umlaufen. Grob geschätzt sind dies 80 Milliarden D-Mark, die außerhalb der Euro-Zone umgetauscht werden müssen.

Die Bundesbank, das versicherte der Leiter der Hauptkasse, Peter Walter, wolle alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Euro-Umtausch in den mittel- und osteuropäischen Staaten schaffen: "Dafür haben wir im wesentlichen drei Stränge vorgesehen: Es ist geplant, dass die Euro-Banknoten und -Münzen in erster Linie über die Korrespondenzbanken - und das war bisher bei der D-Mark schon so - nach Osteuropa gelangen. Das ist möglich ab 1. Dezember in diesem Jahr."

Den zweiten Strang bilden so genannte Sortenhandels-Institute wie die Schweizer Großbank UBS. Auch über sie sollen Euro-Banknoten und Münzen zu den Banken und Wechselstuben in Ost- und Mitteleuropa transportiert werden, sagt Peter Walter: "Die dritte Schiene ist jetzt am 15. Juli durch den Europäischen Zentralbankrat beschlossen worden. Nämlich, dass es möglich ist, dass Zentralbanken im EU-Raum an Zentralbanken in Osteuropa ab 1. Dezember Banknoten und Münzen weitergeben können. Diese Zentralbanken können dann ihrerseits an Geschäftsbanken in den Ländern die Euro-Münzen verteilen. Natürlich nicht vor dem 1. Januar."

Große Bedeutung hat die D-Mark besonders in Polen, Russland, der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. Hier ist sie in Montenegro und im Kosovo sogar gesetzliches beziehungsweise offizielles Zahlungsmittel.

Vor allem in diesen Ländern will die Bundesbank im Herbst mit Veranstaltungen und Plakaten in den jeweiligen Sprachen über die Sicherheitsmerkmale des neuen Bargelds informieren. Auch im Internet sollen spezielle Seiten eingerichtet werden.

Ebenso wird Bundesbankpräsident Ernst Welteke in mehrere dieser Staaten reisen, so nach Warschau, Moskau und in die Türkei. Er wirbt dafür, dass die Menschen ihre D-Mark auf Bankkonten einzahlen. Das sichere einen reibungslosen Umtausch in Euro.

Aber auch wer sein Geld nicht einer Bank anvertrauen möchte, habe keinen Grund zur Sorge. Die D-Mark behalte auch nach dem 1. Januar 2002 ihren Wert, versichert Welteke: "Wir in der Deutschen Bundesbank über unsere Zweigstellen werden auf unbegrenzte Zeit in unbegrenzter Höhe - dabei gilt auch bei uns das Geldwäschegesetz ohne Frage - D-Mark in Euro umtauschen. Da kann jeder unbesorgt sein, der solche Beträge möglicherweise zu Hause hält, weil er dem heimischen Bankensystem nicht genügend Vertrauen entgegen bringt."