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Bundeskanzler attackiert prominente Steuerflüchtlinge

21. Dezember 2003
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Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat mit scharfen Worten prominente Deutsche angegriffen, die wegen niedrigerer Steuern von Deutschland ins Ausland ziehen. "Wir können die Freizügigkeit nicht einschränken, aber wir sollten dieses Verhalten gesellschaftlich ächten", sagte Schröder der "Bild am Sonntag" (21.12.2003). Der Kanzler wörtlich: "Solche Leute verhalten sich unpatriotisch. Mit denen kann man keinen Staat machen."

In Anspielung auf den bayerischen Milchkonzern Müller Milch, dessen Besitzer in die Schweiz ziehen will, um die Zahlung von Erbschaftssteuern zu vermeiden, sagte Schröder, "solche Fälle können mir den Joghurt verleiden".

Die Steuerflucht prominenter deutscher Sportler stufte der Kanzler "in dieselbe Kategorie" ein. "Diese Leute nehmen alle Annehmlichkeiten dieses Landes in Anspruch", kritisierte der Kanzler weiter. "Polizei, Schulen, Universitäten, Straßen und Schienen - das alles wird doch aus Steuergeldern bezahlt, und das darf nicht nur eine Sache der kleinen Leute sein." Es sei "ein Geist entstanden nach dem Motto: Für die Dinge, die ich nutze, sollen die anderen sorgen, solange ich alleine gut zu Recht komme".