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Bundeskanzlerin steht weiter zu Wulff

28. Januar 2012

Trotz anhaltender Vorwürfe in der Kredit- und Medienaffäre um Bundespräsident Wulff hat sich Bundeskanzlerin Merkel erneut hinter das Staatsoberhaupt gestellt. Die SPD fürchtet einen Imageschaden für Deutschland.

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Merkel (Mi) mit dem Ehepaar Wulff beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten (Foto: dapd)
Merkel (Mi) mit dem Ehepaar Wulff beim Neujahrsempfang des BundespräsidentenBild: dapd

In einem Interview der mit der Zeitung "Bild am Sonntag" machte Merkel deutlich, dass sie nicht mit einem Rücktritt von Wulff rechnet: "Unser Bundespräsident wird viele weitere Akzente für unser Land und unser Zusammenleben setzen" sagte die Regierungschefin und CDU-Vorsitzende.

Die Oppositionsparteien in Berlin und in Hannover werfen Wulff eine Verquickung von CDU-Parteiaktivitäten und Regierungsämtern in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident vor. Zudem ist der Bundespräsident wegen seiner Nähe zu Unternehmern in die Kritik geraten. Wulff selbst hat Fehler eingeräumt, einen Rücktritt aber wiederholt ausgeschlossen.

SPD: Deutschlands Nimbus angekratzt

Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, zeigte sich besorgt, dass die Affäre um Wulff dem Ansehen Deutschlands in der Welt schaden könnte. Deutschland sei für viele Länder ein Vorbild, was die Sauberkeit in der Politik und die Unabhängigkeit ihrer Verantwortungsträger angehe. "Die Debatte um Wulff nimmt Deutschland sicherlich einiges von diesem Nimbus", sagte Steinmeier der Zeitung "Welt am Sonntag".

Zudem sähen sich wegen der Affäre viele Bürger "in ihrem Vorurteil bestätigt, dass Politiker weniger auf die Zukunft dieses Landes als vielmehr auf den eigenen Vorteil ausgerichtet" seien, sagte Steinmeier. Ob Wulff zurücktrete oder nicht, liege aber allein in dessen Entscheidung.

wl/qu (dpa,afp)