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Gauck nimmt Unternehmen in die Pflicht

10. Juni 2016

Die deutschen Unternehmer sollen sich mehr für Flüchtlinge engagieren - das wünscht sich Bundespräsident Joachim Gauck. Auch für junge Arbeitssuchende machte er eine Ansage.

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Bundespräsident Joachim Gauck besucht einen "Integration Point" der Bundesagentur für Arbeit (Foto:picture-alliance/dpa/O. Berg)
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

"Wir brauchen den Teil des deutschen Unternehmertums, der sich auch ums Ganze kümmert», sagte Bundespräsident Gauck nach einem Besuch eines "Integration Point" der Arbeitsagentur Bonn.

Diese so genannten Integrations-Punkte sollen Flüchtlingen einen raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Sie vermitteln unter anderem Sprachkurse und helfen Zugezogenen dabei, sich ihre in der Heimat erworbenen Berufsqualifikationen anerkennen zu lassen.

Gleichzeitig warnte er vor zu hohen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. So hätten sehr viele Zugewanderte die Vorstellung, "dass sie sehr schnell das Geld verdienen können, was ihre Familien zu Hause brauchen oder was sie an ihre Schlepper zahlen müssen. Das wird dann oft ein Frustrationserlebnis", sagte Gauck.
"Zusammenarbeit sichert Erfolg"
Das sei besonders dann zu beobachten, wenn man jungen Menschen erklären müsse, dass sie in Deutschland erst am Ende einer drei- bis vierjährigen Ausbildung Geld verdienten, während in vielen anderen Ländern diese Form nicht existiere. "Es sind so viele auch kulturelle Unterschiede, die Integration erschweren."
Erfolgsversprechend seien vor allem solche Ansätze, bei denen verschiedene Akteure wie Arbeitsagenturen, Arbeitgeber und Industrie- und Handelskammern zusammenarbeiteten, sagte Gauck. Die insgeamt 53 "Integration Points" in dem Bundesland Nordrhein-Westfalen seien ein gutes Beispiel dafür. Gauck hatte zuvor mit acht jungen Flüchtlingen einer Integrationsklasse sowie mit drei Unternehmern aus der Region Bonn gesprochen.

mm/cw (dpa, epd)