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Gauck trifft Künstler in Peking

22. März 2016

Der Bundespräsident ist bei seinem Staatsbesuch in China mit Schriftstellern zusammengekommen. Am Vorabend hatte sich Gauck überraschend mit Bürgerrechtsanwälten und Menschenrechtsaktivisten zu einem Gespräch getroffen.

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Gauck beim Besuch der "Verbotenen Stadt" in Peking (Foto: dpa)
Gauck beim Besuch der "Verbotenen Stadt" in PekingBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Bei seiner ersten Chinareise scheut Bundespräsident Joachim Gauck es nicht, mit Intellektuellen und Bürgerrechtlern die gesellschaftliche Entwicklung in China zu diskutieren. Eine Gratwanderung zwischen Diplomatie und offenen Worten. An einem Treffen bekannter Schriftsteller mit dem Bundespräsidenten zur Lage der Literatur in China und zu aktuellen politischen Themen nahmen im Goethe-Institut im Pekinger Künstlerviertel "798" fünf Autoren teil.

Am Vorabend hatte sich Gauck überraschend mit Bürgerrechtsanwälten und Menschenrechtsaktivisten zu einem Gespräch getroffen. Die Staatssicherheit habe noch versucht, die Anwälte an der Teilnahme zu behindern, was aber nicht gelungen sei, berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Gauck hatte das Thema Menschenrechte zuvor auch bei seinen Begegnungen mit der Staats- und Regierungsführung angesprochen. Der Bundespräsident betonte jedoch die guten bilateralen Beziehungen und die Rolle Chinas in den Konflikten mit Nordkorea sowie im Nahen Osten.

Grundsatzrede an der Tongji-Universität

Am Nachmittag wollte der Bundespräsident nach Schanghai weiterfliegen, der zweiten Station seiner Chinareise. In der ostchinesischen Hafenmetropole ist ein Treffen mit dem einflussreichen Schanghaier Parteichef Han Zheng geplant. An der Tongji-Universität Shanghais, die traditionell enge Beziehungen zu Deutschland pflegt, wird Gauck am Mittwoch eine Grundsatzrede halten, die als einer der Höhepunkte seiner Reise gilt.

Der fünftägige Chinabesuch Gaucks mit den Stationen Peking, Shanghai und Xi'an gilt als eine der wichtigsten Auslandsreisen des Bundespräsidenten in seiner bisher vierjährigen Amtszeit. Gauck versucht dabei die schwierige Balance zu schaffen, einerseits die Beziehungen zu China nicht zu gefährden, das beim Handel und in internationalen Konflikten ein wichtiger Partner ist, und andererseits aber auch seinen Überzeugungen und seiner Biografie als ehemaliger DDR-Bürgerrechtler treu zu bleiben.

qu/kle (dpa)