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Politik

Gerangel um Platz drei

21. Juli 2017

Unterschiedliche Botschaften, ein Ziel: Beiden Parteien wollen bei der Bundestagswahl drittstärkste Kraft werden. Laut Umfrage haben derzeit beide auch Chancen auf Platz drei. Und dann? Gibt es einen großen Unterschied.

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Wahlkampagne der Grünen zur Bundestagswahl
Die beiden Grünen-Spitzenkandidaten enthüllen ein WahlplakatBild: picture alliance / Soeren Stache/dpa

Die PR-Strategen von Grünen und Linken dürften nun endlich wieder mal durchschlafen können - die Arbeit ist vollbracht und die Wahlplakate sind enthüllt. Kurz, knapp, knackig werben beide Parteien um die Gunst der Wähler. Vier Jahre lang haben Linke und Grüne zusammen Opposition im Bundestag gemacht, nun kämpft jeder für sich.

Der Klimaschutz im Zentrum

Die Grünen stellen dabei klar ihr ökologisches Profil in den Vordergrund. "Umwelt ist nicht alles. Aber ohne Umwelt ist alles nichts", verkündet eines von zwei Großflächenplakaten, die die Partei in Berlin vorstellte. Auf weiteren Plakaten werben die Grünen unter anderem mit den Sprüchen "Entweder Schluss mit Kohle oder Schluss mit Klima" und "Gesundes Essen kommt nicht aus einer kranken Natur." "Wir stellen zur Wahl, dass endlich etwas getan werden muss, damit der Klimaschutz ins Zentrum kommt", sagte Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt. Diese "Existenzfrage der Menschheit" müsse bei der Bundestagswahl am 24. September die Richtung vorgeben. 

Viele in der Wirtschaft seien "zutiefst verunsichert", weil sie spürten, dass Klimawandel keine Einbildung sei "von irgendwelchen Ökos", sagte Co-Spitzenkandidat Cem Özdemir. Er sieht das Rennen um Platz drei "tatsächlich eröffnet", sagte Özdemir zu einer aktuell veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, die Linke, Grüne, FDP und AfD mit jeweils acht Prozent gleichauf sieht. Auch in den Ergebnissen anderer Forschungsinstitute lagen die vier Parteien jüngst in etwa gleichauf, wobei die Linke ein bisschen besser abschnitt als die anderen.

Mitregieren versus Politikwechsel

Während die Grünen dringend wieder mitregieren wollen - ob nun mit Merkel oder mit Schulz -  ist die Linke da nicht ganz so entschieden. Für sie käme wohl nur Rot-Rot-Grün in Frage. Daher heißt auch der Hauptslogan: "Keine Lust auf Weiterso - Lust auf Die Linke". "Die Linke ist die einzige Partei, die klar und deutlich sagt: Wir werden die Kanzlerschaft von Angela Merkel nicht verlängern", sagte Spitzenkandidat Dietmar Bartsch bei der Präsentation der Kampagne.

Vorstellung der Wahlplakate der Partei Die Linke
Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn und Spitzenkandidat Dietmar Batsch vor den Wahlplakaten der LinksparteiBild: Picture alliance/dpa/G. Fischer

Die Linke sei mit Umfragewerten um die neun Prozent in einer etwas besseren Ausgangslage als vor der vergangenen Bundestagswahl. Man wolle drittstärkste Kraft bleiben und strebe ein zweistelliges Ergebnis an, bekräftigte Bartsch. "Vor allem kämpfen wir um einen Politikwechsel in Deutschland", sagte der Spitzenkandidat, denn nur die Linke werde definitiv keine Koalition mit CDU/CSU eingehen und die Kanzlerschaft Merkels verlängern.

Den Ruf nach einem Politikwechsel untermauert die Linke mit acht Kernbotschaften rund um soziale Sicherheit, Frieden und Gerechtigkeit. Zu lesen ist etwa: "Gerecht - Millionäre besteuern, mehr Geld für Kitas und Schulen" oder "Mensch - Entschieden gegen rechte Hetze" - denn den Einzug der AfD in den Bundestag will die Linke unbedingt verhindern.

cw/kle (dpa)