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Bundeswehr im Einsatz gegen den IS

4. Januar 2016

Rund 100 deutsche Soldaten haben ihren Syrien-Einsatz gestartet. Vom türkischen NATO-Stützpunkt Incirlik aus wird sich die Bundeswehr mit "Tornados" am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" beteiligen.

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"Tornado"-Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr (Foto: getty images)
Bundeswehr-"Tornado" (Archivbild)Bild: Getty Images/S. Gallup

Die Soldaten seien von Hamburg aus in die Türkei geflogen, teilte ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin mit. Am Dienstag sollen vier "Tornado"-Aufklärungsjets folgen: Zwei vom Luftwaffenstandort Büchel in der Eifel und zwei vom Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein.

Von Mitte Januar an sollen insgesamt sechs Bundeswehr-"Tornados" vom NATO-Stützpunkt Incirlik aus zu ersten Aufklärungsflügen über dem Kriegsgebiet in Syrien starten. Die syrische Grenze liegt gut hundert Kilometer Luftlinie von Incirlik entfernt. Die Einsätze sind Teil des deutschen Beitrages zum internationalen Militäreinsatz im Kampf gegen die IS-Terrormiliz.

Zu dem an diesem Montag gestarteten ersten Bundeswehrkontingent gehören Piloten, Techniker und Bodenpersonal. Auch Fachleute, die das Bildmaterial der geplanten Aufklärungsflüge auswerten sollen, sind mit im Team, wie der Sprecher sagte.

Bisher waren nur zwei "Tornados" ohne die notwendige Aufklärungstechnik zu Probeflügen in der Türkei. Die beiden Maschinen werden voraussichtlich in der zweiten Januarwoche durch solche mit Aufklärungstechnik ersetzt.

Für Bundesbürger: "Kriegseinsatz"

Der Einsatz in Syrien gilt als eine der heikelsten Missionen für die Bundeswehr. Die Mehrheit der Deutschen bewertet den Syrien-Einsatz der Bundeswehr als Kriegseinsatz. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur sagten 55 Prozent, sie würden die Unterstützung der Luftangriffe gegen die IS-Terrororganisation als Krieg bezeichnen. Nur 35 Prozent würden das Wort nicht verwenden. Die Bundesregierung vermeidet das Wort Krieg im Zusammenhang mit dem Syrien-Einsatz. Begründung: Krieg gebe es völkerrechtlich gesehen nur zwischen zwei Staaten und man wolle den IS nicht als Staat anerkennen.

Anfang Dezember hatte der Bundestag auf Bitten Frankreichs entschieden, die internationale Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien zu unterstützen. Im Einsatz sind bereits ein Tankflugzeug und eine Fregatte zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers im östlichen Mittelmeer. Entsandt werden in den Kampf gegen den IS bis zu 1200 Bundeswehrsoldaten.

Der südtürkische NATO-Luftwaffenstützpunkt Incirlik wird bislang vor allem von der US-Armee genutzt. Sie hat dort 5000 Soldaten stationiert und insgesamt 24 Kampfjets für den Syrien-Einsatz bereit stehen.

qu/kle (dpa)