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Deutscher Soldat tot in Afghanistan

5. Mai 2013

Erstmals seit fast zwei Jahren hat die Bundeswehr in Afghanistan wieder diese schreckliche Meldung weitergegeben: Ein deutscher Soldat starb, ein weiterer wurde verwundet. Die Aufständischen kämpfen wieder stärker.

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Bundeswehreinsatz in Afghanistan (Foto: Getty)
Bundeswehrsoldat im Norden Afghanistans bei Angriff getötetBild: AFP/Getty Images

Die Nachricht kam am Sonntagvormittag, und Verteidigungsminister Thomas de Maizière erläuterte die Meldung später vor Journalisten: ein Mann tot, ein weiterer beim Beschuss durch Aufständische am Samstag in Nordafghanistan verwundet.

Deutsche und afghanische Streitkräfte seien bei der Operation nördlich des Außenpostens OP North in der Provinz Baghlan unter Beschuss geraten. Sie hätten daraufhin Luftunterstützung angefordert.

Deutscher Soldat in Afghanistan getötet

Bei dem getöteten Mann habe es sich um einen Angehörigen der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte gehandelt. Über deren Aktivitäten am Hindukusch ist nur wenig bekannt, sie werden von der Bundeswehr-Führung geheim gehalten. "ich bin unendlich traurig", sagte de Maiziere. Der CDU-Politiker sprch von einer erschütternden Nachricht. Der Angriff werde aber an der Strategie der Bundeswehr in Afghanistan nichts ändern.

Ob auch die afghanischen Verbände Verluste erlitten haben, konnte die Bundeswehr zunächst nicht sagen. Vermutlich seien mehrere Aufständische getötet worden. Zivilpersonen seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden gekommen. Die radikalislamischen Taliban teilten mit, sie hätten am Samstag in der an Baghlan angrenzenden Provinz Kundus vier deutsche Soldaten bei einem Sprengstoffanschlag getötet. Doch auf solche Mitteilungen ist in aller Regel kein Verlaß.

Bundesverteidigungsminister de Maiziere in Berlin (Foto: dpa)
Verteidigungsminister Thomas de Maizière in BerlinBild: dapd

Am vergangenen Donnerstag war erstmals seit längerer Zeit wieder ein Sprengstoffanschlag auf die Bundeswehrtruppen in Nordafghanistan verübt worden. Bei dem Anschlag in der Provinz Kundus war kein Soldat verletzt worden. Insgesamt ist zu verzeichnen, dass die Gewalt in Afghanistan wieder zugenommen hat. Am Sonntag vergangener Woche riefen die Taliban den Beginn ihrer Frühjahrsoffensive aus. Außer dem Deutschen starben am Samstag in Afghanistan auch sieben US-Soldaten. Fünf davon wurden bei einem Anschlag im Süden des Landes getötet.

"In Gedanken bei den Angehörigen"

Mit einer Schweigeminute gedachte der FDP-Parteitag am Sonntag in Nürnberg des getöteten deutschen Soldaten in Afghanistan. Auf Bitte von Parteichef Philipp Rösler erhoben sich die Delegierten. Der Vizekanzler sagte: "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und bei der Familie, bei den Freunden und bei seinen Kameraden."

ml/gmf (dpa, afp, rtr)