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Bundeswehr soll weiter vor Somalia wachen

10. November 2010

Das Bundeskabinett hat die Verlängerung von mehreren Einsätzen der Bundeswehr im Ausland beschlossen. Darunter ist auch die deutsche Beteiligung an der europäischen Anti-Piraten-Mission "Atalanta" vor der Küste Somalias.

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Fregatte Bremen (Foto: dpa)
Im Einsatz gegen Piraten: Die Fregatte BremenBild: Ann-Katrin Winges PIZ Marine

Die Bundeswehr soll sich für ein weiteres Jahr an der europäischen Anti-Piraten-Mission "Atalanta" vor der somalischen Küste mit bis zu 1400 Mann beteiligen können. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch (10.11.2010) in Berlin. Der Bundestag muss dem aber noch zustimmen.

Zurzeit sind 320 deutsche Soldaten vor Somalia im Einsatz. Der EU-Einsatz "Atalanta" ist das drittgrößte Auslandsengagement Deutschlands, nach den Missionen in Aghanistan und im Kosovo.

Erweitertes Einsatzgebiet

Soldaten im Schnellboot (Foto: DW)
Soldaten verfolgen verdächtige BooteBild: DW

Mit der Mandatsverlängerung bis zum 18. Dezember 2011 ist zugleich eine deutliche Ausweitung des Einsatzgebietes auf den Indischen Ozean und seine Randmeere verbunden. Bisher kreuzten die "Atalanta"-Schiffe in erster Linie vor der somalischen Küste. Im vergangenen Jahr wurde das Einsatzgebiet dann bis zu den Seychellen ausgedehnt. Die jüngste Ausweitung der Mission wurde dann im Juli von der EU beschlossen. Die aus mehreren Schiffen bestehende Flotte "Atalanta" soll nun auf einem Gebiet, das zehnmal so groß ist wie Deutschland, für Sicherheit sorgen.

Hauptaufgabe des "Atalanta"-Einsatzes ist die Absicherung der Seewege vor Somalia gegen Piraten. Diese kapern immer wieder Schiffe und nehmen die Besatzungen als Geiseln, um Millionensummen an Lösegeld zu erpressen. Einige der weltweit wichtigsten Handelsrouten führen durch das Seegebiet von Somalia und den Golf von Aden; darunter auch die wichtigste Verbindung zwischen Europa und Asien.

Mandat für "Operation Enduring Freedom" ist ausgelaufen

Das Anti-Terror-Mandat "Operation Enduring Freedom" wurde vom Bundeskabinett nicht mehr verlängert. Bereits am 28. Juni war die Beteiligung Deutschlands an der US-geführten Mission mit dem letzten Flug eines Seefernaufklärers am Horn von Afrika faktisch beendet worden.

Autorin: Christine Harjes (rtr, afp, dapd, dpa)
Redaktion: Ursula Kissel