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Bundeswehrverband fordert neue Afghanistan-Konferenz

31. Mai 2006

Oberstleutnant Ulrich Kirsch im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/8Xs4

Es gebe eine „absolute Schieflage in der Friedenskonsolidierung“. Um den Frieden in Afghanistan zu sichern, seien „flankierende Maßnahmen“ not­wendig. Das sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundeswehrver­bandes, Oberstleutnant Ulrich Kirsch, in einem Interview von DW-TV. „Man muss sich die Frage stellen, ob die Stabilisierungsoperation, wie sie derzeit in Afghanistan stattfindet, ausreichend ist, um dieses Land auf Dauer zu befrieden. Wir sehen hier die Aufgaben bei Maßnahmen im wirtschaftlichen Bereich, um eine Zufriedenheit in der Bevölkerung entstehen zu lassen. Um das zu erreichen, reicht Militär nicht aus“, so Kirsch. Daher müsse dar­über nachgedacht werden, „ob man nicht erneut eine Afghanistan-Konfe­renz durchführt, um die Fakten neu zu bewerten“, so Kirsch im deutschen Auslandsfernsehen.

Das afghanische Volk lebe überwiegend vom Rauschgift-Anbau. Die Wirt­schaft des Landes müsse daher anders gestaltet werden. „Mit Streitkräften kann ich nur Stabilität erzeugen.“ Um die Lebensbedingungen zu verbes­sern, seien zivile Organisationen und auch die Polizeiarbeit gefragt“, so der Vertreter des Bundeswehrverbandes.

Am Donnerstag übernimmt Deutschland das Kommando über die internati­onale Schutztruppe ISAF in Nordafghanistan. Insgesamt sind rund 1.400 Bundeswehrsoldaten als Teil der Internationalen Schutztruppe in dem Land stationiert.

30. Mai 2006
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