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Bundeswirtschaftsminister Glos verlässt Kabinett

9. Februar 2009

Die Ablösung des amtsmüden Wirtschaftsministers Michael Glos ist beschlossene Sache: CSU-Chef Seehofer will noch an diesem Montag (09.02.2009) den Nachfolger benennen.

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Bundeswirtschaftsminister Glos (Foto: AP)
Zu alt fürs Kabinett: Bundeswirtschaftsminister GlosBild: AP
Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: A. Shuka)
Wird er Glos' Nachfolger?: Karl-Theodor zu GuttenbergBild: Anila Shuka

Nach anfänglichem Zögern verständigte sich Seehofer im Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel darauf, den Rücktrittswunsch von Glos anzunehmen. Der Minister selbst erklärte nach einem Treffen mit Seehofer und CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer in München, er wede Merkel an diesem Montag offiziell um seine Entlassung bitten. Es gebe "eine sehr gute Lösung" für seine Nachfolge. Namen nannte er allerdings nicht.

Guttenberg oder Fahrenschon?

Georg Fahrenschon (Foto: AP)
Der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon - bald Wirtschaftsminister in Berlin?Bild: AP

Laut Medienberichten kommen zwei Kandidaten für das Amt des Bundeswirtschaftsministers in Frage: Der 37 Jahre alte CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg und der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon (41). Landesgruppenchef Ramsauer wollte den Posten - wie es heißt - nicht übernehmen.

Zerrüttetes Verhältnis

Der 64-jährige Glos nannte als Gründe für seinen Schritt unter anderem sein Alter und seine persönliche Lebensplanung. Auf jeden Fall wolle er nach der Bundestagswahl am 27. September nicht mehr der Regierung angehören. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur spielte aber auch das seit langem zerrüttete Verhältnis zu Seehofer eine Rolle. Dieser soll hinter dem Rücken von Glos bereits nach möglichen Nachfolgern Ausschau gehalten haben. Dies habe bei Glos das Fass zum Überlaufen gebracht, hieß es aus Unionskreisen.

Nur die zweite Wahl

In einem Gespräch mit Journalisten erklärte Glos einmal, er sei zu dem Amt des Wirtschaftsministers "wie die Jungfrau zum Kinde gekommen". Nach der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 hatte der ursprünglich für das Amt vorgesehene damalige CSU-Chef Edmund Stoiber einen Wechsel als Wirtschaftsminister nach Berlin abgelehnt. Weil das Amt aber von der CSU besetzt werden sollte, erhielt Glos als Vertreter einer konservativ ausgerichteten Wirtschaftspolitik das Angebot.

Kritiker hatten Glos immer wieder vorgeworfen, in der großen Koalition nur wenige Akzente zu setzen. Auch in der Wirtschafts- und Finanzkrise sei der Minister kaum in Erscheinung getreten. (wa)