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Politik

Burundis Umweltminister Niyonkuru ermordet

1. Januar 2017

Im krisengeschüttelten Burundi ist Umweltminister Emmanuel Niyonkuru bei einem Mordanschlag getötet worden. Nach Polizeiangaben wurde der 54-Jährige in der Hauptstadt Bujumbura von einem Unbekannten erschossen.

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Burundi Leben in Bujumbura
Ein Land im Chaos: Nicht erst seit dem Mordanschlag ist die Polizeipräsenz in Burundis Hauptstadt Bujumbura hochBild: Getty Images/AFP

Der auch für Wasser und Planung zuständige Minister sei auf dem Nachhauseweg auf offener Straße von einem unbekannten Angreifer mit einer Schusswaffe getötet worden, erklärte ein Polizeisprecher im Kurzbotschaftendienst Twitter. Eine Frau sei unter dem Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, festgenommen worden.

Präsident Pierre Nkurunziza sprach in einer Twitter-Mitteilung der Familie des Getöteten und "allen Burundiern" sein Beileid aus. Er versprach, die Verantwortlichen zu bestrafen. Im November war bereits der Sprecher des Präsidenten, Willy Nyamitwe, nur knapp einem Mordanschlag entgangen.

Fast zwei Jahre Gewalt - Burundi kommt nicht zur Ruhe

Seit Nkurunziza im April 2015 eine dritte Amtszeit ankündigte, befindet sich das ostafrikanische Burundi in einer Dauerkrise. Trotz massiver Proteste der Opposition wurde Nkurunziza im Juli 2015 im Amt bestätigt. Bei Ausschreitungen und der Verfolgung der Opposition wurden mehr als 500 Menschen getötet, 300.000 Menschen flohen vor der Gewalt ins Ausland.

Die Opposition wirft Nkurunziza Verfassungsbruch und eine Verletzung des im Jahr 2006 geschlossenen Abkommens von Arusha vor. Dieses sollte nach 13 Jahren Bürgerkrieg mit 300.000 Toten den Frieden in Burundi besiegeln. Es schrieb fest, dass das Staatsoberhaupt nach spätestens zwei Amtszeiten die Macht abgeben muss.

In dem Land mit rund elf Millionen Einwohnern war 2005 ein Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit mit schätzungsweise 300.000 Toten zu Ende gegangen.

hk/sti (dpa, afp)