1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bush hofft auf Unterstützung von der UNO

Daniel Scheschkewitz, Washington14. September 2005

Mit feierlichen Appellen hat das größte Gipfeltreffen aller Zeiten begonnen. Mehr als 160 Staats- und Regierungschefs treffen sich in New York zu dem dreitägigen UN-Gipfel. Bush bekannte sich zu einer starken UNO.

https://p.dw.com/p/7Ay0
George W. Bush vor der UNOBild: AP

Dabei hatten allein die USA 750 Änderungsanträge zu UN-Generalsekretär Kofi Annans Reformpapier vorgelegt. Entwicklungshilfegruppen warfen Washington vor, den Gipfel zur Geisel genommen zu haben. Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul beschuldigte die USA, die Millenniumsziele zur Bekämpfung der Armut in Frage zu stellen.

Dank für weltweite Hilfe

Bush begann seine gut zwanzigminütige Rede vor der UN-Versammlung mit einem Dank für die internationale Hilfe, die Amerika für die Opfer des Hurrikans "Katrina" erhalten habe. Insgesamt hätten mehr als 115 Staaten und über 12 internationale Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet Hilfe geleistet, sagte Bush und fügte hinzu, die Welt sei ein besserer Ort, wenn man zusammenstehe. Er bekannte sich dann ausdrücklich zu den Gründungsidealen der Vereinten Nationen, zur Friedensicherung und zu den Millenniumszielen, die eine weltweite Reduzierung der Armut bis zum Jahr 2015 vorsehen. "Wir werden dafür kämpfen, dass die Bürde der Armut von den Leidenden genommen wird. Und zwar nicht nur vorübergehend , sondern auf Dauer. Und der sicherste Weg zu mehr Wohlstand ist mehr Handel", sagte Bush.

Freies Bildformat: UNO 60. Jahrestag Versamlung
UNO-GeneralversammlungBild: AP

Handelsfreiheit

Der US-Präsident drang auf einen erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde mit der den Entwicklungsländern neue Märkte erschlossen werden könnten. Er bot in diesem Zusammenhang die Beseitigung aller Zoll- und Handelsschranken von Seiten der USA an, vorausgesetzt andere Länder würden diesem Weg folgen. Dann ging Bush auf die Bekämpfung des internationalen Terrors ein, die keine rein militärische Aufgabe sei. "Wir müssen die Verhältnisse ändern, unter denen Terror gedeihen kann und Terroristen angeworben werden können", sagte Bush. "Wir tun das, indem wir die Idee der Freiheit millionenfach verbreiten, dort wo sie bisher unbekannt war." Als ein Beispiel nannte er den Irak dessen Erfolg bei der Schaffung demokratischer Verhältnisse nicht nur die Region, sondern für die ganze Welt von Bedeutung sei. Die ganze Welt habe ein vitales Interesse daran , dass ein freier Irak Erfolg habe. Und kein zivilisierter Staat könne ein Interesse daran haben , dass in diesem Land eine neuer Terrorstaat entstehe", sagte Bush.

Freies Bidformat: UNO Gebäude mit Fahnen
UNO in New YorkBild: AP

Korruption bekämpfen

Bush schreckte allerdings auch vor Kritik an den Vereinten Nationen nicht zurück. Ohne den jüngsten Öl-Für-Lebensmittel-Skandal ausdrücklich zu nennen, forderte er die UNO zur Korruptionsbekämpfung, zum pfleglichen Umgang mit den eigenen Ressourcen und zu mehr Effizienz und Kontrolle auf. Scharf kritisiert er die Arbeit im Bereich der Menschenrechte "Wenn die Mitglieder dieser ehrwürdigen Organsation Länder, in denen die Menschenrechte mit den Füssen getreten werden, in den Menschenrechtsausschuss wählen, dann diskreditieren sie damit nicht nur ein nobles Anliegen, sondern sie unterminieren auch die Glaubwürdigkeit der gesamten Organisation", warnte Bush.

Der US-Präsident nahm Bezug auf Staaten wie den Sudan oder Lybien die in jüngerer Vergangenheit in den Menschenrechtsauschuss der UNO gewählt worden waren. Anders als in früheren Jahren wurde die Bushrede vom Publikum mit freundlichem Beifall bedacht.