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Bush warnt vor Gefahren

Christina Bergmann 1. April 2003

US-Präsident George W. Bush hat sich optimistisch über den Fortgang des Irak-Krieges gezeigt. Er warnte aber auch vor Gefahren durch Terroristen im eigenen Land.

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Bush redet über die Sicherheit seines HeimatlandesBild: AP

Die US-geführte Armee am Golf verfügt derzeit über mehr als 300.000 Soldaten, etwa 100.000 davon befinden sich bereits im Irak; täglich kommen 2000 amerikanische Soldaten zur Verstärkung dazu. Angesichts dieser Zahlen präsentierte sich das US-Verteidigungsministerium Pentagon am Montag (31.3.2003) zufrieden mit dem Verlauf des Krieges.

Sprecherin Victoria Clarke wies auf die bisher erzielten Erfolge hin und ergänzte, inzwischen könne man auch die südirakische Stadt Umm Kasr mit Wasser versorgen. Über das Schicksal von Saddam Hussein gebe es nach wie vor keine verlässlichen Informationen. Man habe jedoch Beweise dafür, dass Familienmitglieder Saddams aus dem Land fliehen wollen. Saddam ist am Dienstag über das irakische Fernsehen Spekulationen entgegengetreten, Mitglieder seiner Familie seien bereits ins Ausland geflüchtet.

Problem Basra

Britischer Soldat bei Basra
Britischer Soldat bei Basra (27.3.2003)Bild: AP

Basra sei noch nicht eingenommen, teilte die Sprecherin weiter mit. Die britischen Truppen (Foto) würden dort großartige Arbeit leisten, aber es könne noch eine Weile dauern, bis die Stadt vollständig unter Kontrolle der Koalition sei.

Dafür habe man gegen die Elitetruppe Republikanische Garden in der Umgebung von Bagdad Erfolge erzielt, so General Stanley McChrystal in Washington: "Wir sehen eine erhebliche Dezimierung der Republikanischen Garden", sagte er. Eine genaue Zahl konnte er nicht nennen, fügte aber hinzu, dass die Republikanischen Garden dabei seien, ihre geschwächten Truppenteile neu zu formieren und zu verstärken.

Gefahren

Auch US-Präsident George W. Bush zeigte sich optimistisch: "Viele Gefahren liegen noch vor uns", sagte der Präsident vor Mitgliedern der US-Küstenwache, "aber Tag für Tag kommen wir Bagdad näher, Tag für Tag kommen wir dem Sieg näher." Doch in den Vereinigten Staaten sei man zunehmend besorgt über die Sicherheit im eigenen Land.

Terrorwarnung

"Wir wissen", sagte Bush, "dass unsere Feinde verzweifelt sind, wir wissen, dass sie gefährlich sind. Das untergehende irakische Regime könnte den Terror auch an unsere Küste bringen. Andere Teile des weltweiten Terrornetzwerkes könnten dies als einen Moment ansehen zuzuschlagen, in der Annahme, wir seien abgelenkt. Sie irren sich."

Bush verwies auf die Operation Freiheitsschild, die die Sicherheit der USA gewährleisten soll und die Maßnahmen, die in diesem Zusammemhang ergriffen worden sind. So würden Grenzen und Häfen verstärkt gesichert. Für Flughäfen, Flüsse und Bahnlinien gelten ebenfalls verstärkte Sicherheitsbestimmungen. Verdächtige in den USA würden vermehrt überwacht, ebenso wie Chemiefabriken, Atomkraftwerke und ähnliche Einrichtungen.

Powell in Europa

US-Außenminister Colin Powell reist am Dienstag (1.4.2003) nach Europa. Zunächst wird er in Brüssel erwartet. Dort trifft er Mitglieder der Europäischen Union und des Militärbündnisses NATO. Zum einen, so sagte er in Washington, werde er die Europäer in Sachen Irak-Krieg auf den neuesten Stand bringen und die Zukunft des Irak diskutieren. Zum anderen, so Powell, soll bei der NATO über die zukünftige internationale Rolle der Allianz diskutiert werden. Es gehe dort aber nicht darum, so der Außenminister, darüber zu verhandeln, ob das Verteidigungsbündnis nach dem Ende des Krieges eine Rolle im Irak spielen könnte. Anschließend reist Powell in die Türkei, um die Situation im Norden des Irak zu besprechen.