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BVB: Alter Kapitän, alte Probleme

13. Januar 2017

Zum Abschluss des Trainingslagers klagt BVB-Trainer Thomas Tuchel über Personalprobleme - mal wieder. Der Plan, in der Rückrunde konstanter aufzutreten und eine Aufholjagd zu starten, könnte in Gefahr geraten.

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Thomas Tuchel
Bild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

"Die Verletzungen sind zu häufig"

Selbst die wärmende Sonne Spaniens konnte Thomas Tuchels schlechte Laune nicht aufheitern. Von der Aufbruchstimmung, die der BVB-Trainer noch vor gut einer Woche beim Abflug in das Trainingslager an der Costa del Sol verspürt hatte, schien Stunden vor der Rückreise in das winterliche Dortmund nur wenig übrig geblieben zu sein. Die Hoffnung des ehrgeizigen Trainers, ohne die zuletzt erhebliche Personalnot aus der Winterpause zu kommen, erwies sich als frommer Wunsch. "Wir haben zu viele Verletzungen, zu oft sind es die gleichen Spieler", klagte Tuchel. So auch zum Jahresauftakt: Beim 3:0 im Testspiel gegen Standard Lüttich am Donnerstagabend fehlten gleich acht angeschlagene Profis. Zudem musste Abwehrchef Sokratis verletzt ausgewechselt werden.

"Dass wir aus diesem großen Kader schon wieder mit allen A-Jugendlichen spielen mussten, hätte ich bis vor ein paar Tagen nicht für möglich gehalten", machte Tuchel aus seinem Frust keinen Hehl. Vor allem die neuerlichen Probleme bei Schlüsselspieler Marco Reus stimmten Tuchel nachdenklich. Seit dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen PSV Eindhoven am vergangenen Samstag fehlt der Nationalspieler wegen muskulärer Probleme beim Mannschaftstraining. "Er war stabil wie nie, hatte mit die besten Ausdauerwerte. Die Probleme kamen aus dem Nichts", kommentierte der BVB-Coach. Auch bei Ousmane Dembele, der Hüftprobleme hat, ist nicht klar, ob er bis zum Bundesliga-Jahresauftakt am 21. Januar bei Werder Bremen fit wird. Entsprechend trüb ist die Stimmung.

Schmelzer bleibt Kapitän

Dennoch übte sich Tuchel in Zweckoptimismus: "Wir dürfen nicht hadern, sondern müssen die stärken, die uns zur Verfügung stehen." Allerdings wird es für den Coach unter diesen Voraussetzungen schwieriger, seiner Mannschaft zu der in den vergangenen Monaten vermissten Konstanz zu verhelfen. Ungeachtet der anhaltenden Personalnöte gab Hans-Joachim Watzke die Richtung vor. "Ich erwarte nach einer halbjährigen Phase des Umbruchs von allen Beteiligten, dass wir uns direkt für die Champions League qualifizieren", sagte der BVB-Geschäftsführer der "Bild"-Zeitung.

Champions League Achtefinale Borussia Dortmund gegen Juventus Turin
Marcel Schmelzer ist seit 2005 beim BVBBild: Stollarz/AFP/Getty Images

Noch kurz vor der Abfahrt zum Flughafen nach Malaga schaffte Tuchel zumindest in einer Frage Klarheit: "Marcel Schmelzer ist und bleibt unserer Kapitän." Damit beendete der Trainer die Spekulationen, dass Reus neuer Spielführer des Revierklubs werden könnte. Zu diesen Gerüchten hatte Tuchel mit seiner Ankündigung, sich in dieser Frage erst kurz vor dem Bremen-Spiel festlegen zu wollen, jedoch auch selbst beigetragen. "Das Thema war bei uns intern viel kleiner, als es außen gespielt wurde", kommentierte er. "Wir sind uns alle einig, dass "Schmelle" bisher einen Top-Kapitän gegeben hat und weiter geben wird."

asz/sn (dpa)