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BVB besser, FCB reicher

Arnulf Boettcher12. Mai 2012

Nach dem Meistertitel schnappte Dortmund den Bayern auch den DFB-Pokal weg. Immer mehr bedrängen die Borussen den FCB als Nummer eins. Eine glänzende Zukunft haben beide Top-Klubs vor sich, meint Arnulf Boettcher.

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Es war das versprochene Duell der Giganten, ein Finale der Superlative. Der alte und neue deutsche Meister Borussia Dortmund, der die beste Rückrunde der Bundesliga-Geschichte hingelegt hat, traf auf den Champions-League-Finalisten, Rekordmeister und Rekordpokalsieger FC Bayern München. Es ging um die Vorherrschaft in Fußball-Deutschland und ums Prestige. Ein Showdown, der die Fans elektrisierte. Am Ende triumphierte Dortmund im Traumendspiel. Der BVB darf sich über sein erstes Double freuen und als klare nationale Nummer eins fühlen.

Pokalfinale für Bayern nur Vorspiel

Das Duell der beiden derzeit besten deutschen Teams, das in 150 Ländern live im TV übertragen wurde, war tatsächlich ein Fußballfest. Vor allem die Borussen warben mit Leidenschaft und spielerischer Brillanz für sich und den Fußball in Deutschland. Dortmund demütigte die Bayern und verpasste dem Renommierklub aus München eine Lektion und im direkten Duell die fünfte Niederlage in Folge.

Arnulf Boettcher (Foto DW/Per Henriksen)
Arnulf Boettcher, DW SportBild: DW

Der FCB mag sich mit der Aussicht auf das Champions-League-Finale am 19. Mai gegen den FC Chelsea im heimischen Stadion trösten, dem eigentlichen Saisonhöhepunkt. Im Erfolgsfall würden Lahm, Schweinsteiger und Co. zum fünften Mal die Königsklasse für sich entscheiden. Trotz der deftigen Pokalpleite würden sie zur Nummer eins in Europa aufsteigen.

Dortmund holt auf

Seit ihrem Bundesliga-Aufstieg 1965 dominieren die Bayern den Fußball in Deutschland, 22 Meistertitel und 15 Pokalerfolge sprechen eine deutliche Sprache. Der Verein wird hoch professionell geführt und ist auch finanziell so gut aufgestellt wie kaum ein anderer Klub weltweit. Daran dürfte sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Denn allein in der abgelaufenen Champions-League-Saison spielten die Bayern mindestens 50 Millionen Euro ein.

Die nationale Konkurrenz war in der Bundesligahistorie nie sehr beständig. Mal hatten Mönchengladbach oder der HSV gute Zeiten. Dann wurden Teams wie Stuttgart, Bremen, Wolfsburg oder Kaiserslautern überraschend Meister. Auch Dortmund kam zu Titelehren, um dann sogar vor dem wirtschaftlichen Kollaps zu stehen.

Doch mittlerweile fließen auch beim deutschen Meister wieder die Millionen, der BVB hat sich wohl auch langfristig gut hinter dem Branchenführer aus München positioniert. Es gelang sogar, vom großen FCB umworbene Stars wie Marco Reus nach Dortmund zu locken. Doch muss sich die Dortmunder Mannschaft international deutlich besser präsentieren als in den letzten beiden Jahren.

Und die Bayern? Sie werden wohl weiter aufrüsten. Denn eine dritte Spielzeit hinter dem BVB zu landen, will und darf sich das Aushängeschild des deutschen Fußballs nicht leisten. In jedem Fall aber haben sowohl Bayern München als auch Borussia  Dortmund eine rosige Zukunft vor sich.