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BVB dem Viertelfinale ganz nah

Olivia Gerstenberger10. März 2016

Fußball wie im Rausch: Borussia Dortmund erspielt sich gegen Tottenham Hotspur eine hervorragende Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League. Ganz anders läuft es für Leverkusen.

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Dortmund-Spieler jubeln (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/W. Rattay

Der Winkel war spitz. Eigentlich zu spitz. Vielleicht haben sich das die Abwehrleute von Tottenham auch gedacht, als sie Marco Reus allein am langen Pfosten stehen ließen. Doch der quirlige Mittelfeldregisseur fackelte nicht lang, nahm den Ball volley und knallte ihn statt auf den Dortmunder Oberrang mitten hinein in das Tor des bedauernswerten Keepers Hugo Lloris. Der französische Nationaltorwart hatte an dem Abend in Dortmund auch sonst nicht viel zu lachen: Die zwei Tore von Reus (61./70. Minute) und das 1:0 von Pierre-Emerick Aubameyang (30.) waren allesamt unhaltbar und besiegelten den ebenso deutlichen wie verdienten 3:0 (1:0)-Hinspiel-Erfolg von Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur. Damit könnte sich der BVB im Rückspiel sogar eine 0:2-Niederlage in London leisten, um dennoch in das Viertelfinale der Europa League einzuziehen. "Wir haben das Spiel komplett dominiert, das ist eine sehr gute Ausgangslage", befand Dortmunds Sportchef Michael Zorc dementsprechend gut gelaunt.

Gegenwehr: Fehlanzeige!

Der Tabellen-Zweite der Bundesliga legte von Beginn an gegen den Tabellen-Zweiten der Premier League los wie die Feuerwehr und erspielte sich Torchancen im Minutentakt. Während sich die Fans auf den Rängen nervös die Haare rauften, behielt Aubameyang nach einer halben Stunde die Nerven und nickte den Ball nach einer maßgenauen Flanke von Marcel Schmelzer zum 1:0 ein - zuvor war Afrikas Fußballer des Jahres ein Tor wegen Abseitsstellung aberkannt worden. Doch wie schon in der Zwischenrunde gegen den FC Porto machte Dortmund im ersten Durchgang zu wenig aus den Chancen.

Auch nach dem Seitenwechsel dominierte der Bundesligist das Spielgeschehen. Tottenham, das nach dem Spitzenspiel gegen den FC Arsenal viele Umstellungen vorgenommen hatte, agierte über weite Strecken harmlos, ideenlos und viel zu defensiv. Hatte BVB-Coach Thomas Tuchel vor der Partie noch von einer "Prüfung auf höchstem Niveau" gesprochen, war davon auf dem Rasen nicht viel zu spüren: Dortmund war Tottenham mit den ehemaligen Bundesliga-Spielern Kevin Wimmer (Köln) und Heung-Min Son (Hamburger SV, Bayer Leverkusen) haushoch überlegen. Der BVB wird in dieser Form immer mehr zum Anwärter auf den Europa-League-Titel - nach dem FC Porto scheint auch der nächste große Gegner auf dem Weg nach Basel bezwungen zu sein. Die Ausgangslage vor dem Rückspiel nächste Woche (17. März) an der White Hart Lane in London ist jedenfalls glänzend.

Villarreal eine Nummer zu groß

Bayer 04 Leverkusen hat dagegen in einer Woche eine äußerste schwere Aufgabe zu bewältigen. Beim FC Villarreal kassierte die Werkself eine verdiente 0:2 (0:1)-Niederlage. Beide Treffer erzielte Stürmer Cedric Bakambu (4./56.). In einem Spiel auf mäßigem Niveau schaffte es Leverkusen nicht, den massiven Abwehrblock der Spanier zu durchbrechen. Zudem leistete sich das Team von Trainer Roger Schmidt zu viele individuelle Fehler - so fiel das 0:2 etwa nach einer Ecke für die Leverkusener. "Das frühe Gegentor war natürlich alles andere als gut fürs Selbstvertrauen. Vor allem im Angriff hat uns heute die Durchschlagskraft gefehlt", resümierte Schmidt. "Wir fahren jetzt aber nicht hier weg und sagen: 'Es ist schon alles entschieden'. Gerade zu Hause können wir Außergewöhnliches schaffen."

Bakambu jubelt (Foto:
Bakambu schoss Leverkusen mit seinem Doppelpack abBild: imago/Cordon Press/Miguelez Sports

Ein weiterer Wermutstropfen für die Bayer-Elf war die verletzungsbedingte Auswechslung von Christoph Kramer, der aus kürzester Distanz einen Ball ins Gesicht bekam und nicht mehr weiterspielen konnte. Unrühmlicher Schlusspunkt war die Gelb-Rote Karte gegen Tin Jedvaj, der im Rückspiel damit nicht zur Verfügung stehen wird. Bayer Leverkusen steht so wie vor fünf Jahren im Achtelfinale gegen Villarreal vor dem Aus in der Europa League. Dabei hatte Trainer Schmidt den Gegner am Wochenende extra höchstpersönlich beobachtet und dafür das Spiel seiner Mannschaft in Augsburg verpasst.

Liverpool schlägt Manchester United

Grund zu jubeln gab es für den ehemaligen Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp: Er gewann mit seinem FC Liverpool gegen den Erzrivalen Manchester United mit 2:0 (1:0). Englands Nationalspieler Daniel Sturridge (20./Foulelfmeter) und der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (73.) sorgten für die Tore der Hausherren. Im ersten internationalen Duell der beiden englischen Traditionsclubs kam Nationalmannschaftskapitän Bastian Schweinsteiger erstmals nach seiner Knieverletzung bei ManUnited wieder zum Einsatz.

Alle Ergebnisse des Achtelfinales in der Europa League gibt es hier. Hier nochmal der Liveticker zum Nachlesen.