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BVB-Vertrag verlängert: Mit Götze in die Zukunft

Joscha Weber27. März 2012

Dortmund behält sein Supertalent: Mario Götze und der deutsche Meister Dortmund haben ihren Vertrag bis 2016 verlängert. Damit wird der BVB auch langfristig zu einer Herausforderung für Liga-Krösus Bayern München.

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Mario Götze von Borussia Dortmund spielt den Ball (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Braucht Borussia Dortmund Mario Götze überhaupt? Zugegeben, die Frage ist ziemlich ketzerisch angesichts seines riesigen fußballerischen Potentials. Und doch stellt sie sich derzeit, denn der amtierende deutsche Meister eilt von Sieg zu Sieg, ist seit 21 Spielen in Folge ungeschlagen und nimmt Kurs auf die Titelverteidigung – ohne Mario Götze. Der 19-jährige Jungstar laboriert seit dem Winter an einer Schambeinentzündung – wohl eine Folge der intensiven Belastung – doch sein Fehlen bleibt nahezu unbemerkt. Kurz vor seinem für Ostern geplanten Comeback einigte er sich nun mit Borussia Dortmund auf einen neuen Vertrag bis 2016 – zugleich ein Fingerzeig an die Konkurrenz aus München.

Geschätzter Marktwert: 40 Millionen Euro

"Einen Spieler, der wie kaum ein anderer im Fokus der Öffentlichkeit steht, so lange an uns zu binden, ist auch ein Signal dafür, was wir hier vorhaben", frohlockte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Gespräch mit der Zeitung "Welt". "Natürlich mussten wir dafür Geld in die Hand nehmen, aber für uns ist und bleibt es wichtig, diesbezüglich die Hygiene im Team zu erhalten." Götzes bisheriges Gehalt von rund einer Millionen Euro dürfte sich vervielfacht haben, sein Marktwert liegt bei geschätzten 40 Millionen Euro. Diese Summe soll der FC Arsenal für das Mittelfeld-Talent geboten haben, doch der BVB lehnte dankend ab.

Bastian Schweinsteiger jubelt mit Andre Schürrle und Deutschlands Mario Götze (v.l.) über ein Tor. (Foto: Oliver Lang/dapd)
Auch im Nationalteam ist er mittlerweile eine Größe - doch die Konkurrenz im Mittelfeld ist großBild: dapd

Denn die Planung in Dortmund ist langfristig: Nach der Verpflichtung von Marco Reus (bis 2017) verlängerten auch Trainer Jürgen Klopp und Manager Michael Zorc ihre Verträge bis 2016. Viel spricht dafür, dass sich die Borussia zu dem entwickelt, was der Bundesliga lange fehlte: ein langfristig ebenbürtiger Gegner für Rekordmeister Bayern München. Die Strukturen beim BVB sind gut, die einst hohen Schulden beinahe abgebaut, das riesige Stadion fast immer ausverkauft und die Stimmung in der Mannschaft ist dank Motivator Klopp ohnehin bestens.

So normal wie möglich soll er bleiben

Es war wohl dieses Gesamtpaket, das für Götze den Ausschlag gab. Zahlreiche internationale Vereine und wohl auch Konkurrent Bayern München hatten um seine Dienste geworben, doch Götze sagte schlicht: "Jeder weiß, dass ich mich in Dortmund wohlfühle." Sein Team entwickle sich derzeit noch, meinte der Youngster, "und ich möchte Teil dieser Entwicklung sein". Maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen von Mario Götze hat dessen Vater Jürgen, der ihn gemeinsam mit dem Sportmanager Volker Struth berät. "So normal wie möglich" solle der Sohn bleiben, sagte der Vater, der als Professor an der Technischen Universität Dortmund Datentechnik lehrt.

Anders als im Metier des Vaters geht es bei Mario Götze selten um Berechnung und Kalkulation. "Intuitiv" treffe er seine Entscheidungen auf dem Platz, bekannte Götze, der als eines der größten Talente des deutschen Fußballs gilt und auch im Konzept des Bundestrainers Joachim Löw für die EM im Sommer eine wichtige Rolle spielen wird. Die Dortmunder Fans – Götze hat bei "Facebook" inzwischen mehr als 650.000 Anhänger – nennen ihn liebevoll "Supermario" und hoffen nun, dass er im Titelrennen mit Bayern München den Ausschlag zugunsten von Dortmund gibt.

Jürgen Klopp (r.) und Mario Götze (Foto: Roberto Pfeil/dapd)
Die Vaterfigur und sein Juwel: Jürgen Klopp und Mario GötzeBild: dapd

Nun bleibt noch Kagawa

Doch zunächst muss Götze an einem teaminternen Konkurrenten vorbei: Der Japaner Shinji Kagawa ist derzeit unangefochtener Gestalter des Dortmunder Spiels – und machte Götzes Verletzung mit seinen brillanten Dribblings fast vergessen. Auch über Kagawas Vertrag, der 2013 endet, wird derzeit in Dortmund verhandelt. Gelingt auch hier ein langfristiges Engagement, deutet bei der Borussia alles in eine Richtung: weiter aufwärts.