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Cancellara gewinnt Paris-Roubaix

Tobias Oelmaier7. April 2013

Der Schweizer sichert sich zum dritten Mal den Sieg beim Eintagesklassiker. Im Radstadion von Roubaix reicht ihm ein hauchdünner Vorsprung vor dem Belgier Sep Vanmarcke, um erneut zu triumphieren.

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Fabian Cancellara (2. v.r) reißt bei seiner Zieldurchfahrt die Arme hoch. Rechts neben ihm der zweitplatzierte Sep Vanmarcke (R), links überrundete Fahrer (Bild: REUTERS)
Radsport Radrennen Paris-Roubaix Sieger Fabian CancellaraBild: REUTERS

255 Kilometer, davon fast 53 auf den berüchtigten Kopfsteinpflaster-Passagen hatten die beiden Radprofis Fabian Cancellara und Sep Vanmarcke in den Beinen, und am Ende trennte sie gerade mal eine Radlänge. Im Ziel auf der geschichtsträchtigen Radrennbahn von Roubaix in Belgien hatte der Schweizer die frischeren Beine, schob seine Rennmaschine auf der Zielgeraden am Belgier vorbei und holte sich nach 5:46:13 Stunden die begehrte Pflasterstein-Trophäe ab - zum dritten Mal in seiner Karriere. Dritter wurde der Niederländer Niki Terpstra mit 31 Sekunden Rückstand.

Cancellara, der eine Woche zuvor bereits die Flandern-Rundfahrt für sich entschieden hatte, spielte all seine Routine auf den letzten 20 Kilometern des Rennens aus, als er zunächst eine kleine Ausreißergruppe stellte und dann das Tempo weiter hoch hielt, so dass ihm nur Vanmarcke folgen konnte. Der Belgier versteckte sich geschickt im Windschatten Cancellaras, versuchte, den Schweizer auf der Betonpiste durch Stehversuche in die ungünstige Führungsposition zu bugsieren, doch alles Taktieren half nicht: Cancellara erwies sich als zu stark. "Ich weiß auch nicht, wie ich es gemacht habe. Alle haben gegen mich gekämpft, alle sind gegen mich gefahren," resumierte ein völlig ausgepumpter Sieger im Ziel, "aber ich habe alles gegeben, bis am Ende nur noch Vanmarcke und ich übrig waren."

Das Feld fährt über einen Kopfsteinpflasterabschnitt (Bild: REUTERS)
Auf den Pavé-Strecken, den Kopfsteinpflaster-Passagen, trennt sich die Spreu vom WeizenBild: REUTERS

Frühling in der Hölle des Nordens

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 45 Kilometern pro Stunde war das Rennen so schnell wie selten in seiner 117-jährigen Geschichte. Das war vor allem dem Frühlingswetter zu verdanken. Die 27 Kopfsteinpflaster-Abschnitte in der "Hölle des Nordens" blieben trocken, waren damit weniger glitschig als sonst und konnten so zügig passiert werden. Es gab weniger Stürze als üblich. Hart war das Rennen trotzdem, "das härteste seit ich Rennen fahre", so Cancellara, der sich jetzt nur noch eines wünscht: "Holidays, Urlaub."

Bester Deutscher beim bedeutendsten Frühjahrsklassiker des Radsports war diesmal Marcel Sieberg, der mit einer Verfolgergruppe als 24. das Ziel erreichte. Damit bleibt Josef Fischer der einzige deutsche Radprofi, der je Parix-Roubaix gewann - im Premierenjahr 1896.