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Carina Vogt fliegt zu Gold

Calle Kops/Thomas Klein11. Februar 2014

Die Skispringerin überrascht auf der Schanze und fliegt zu ihrer ersten Medaille. Auch Rodlerin Natalie Geisenberger setzt sich die Olympische Krone auf. Eine Sensation gibt es bei der Halfpipe-Entscheidung.

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Skispringerin Carina Vogt. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Sie war die letzte Springerin und überzeugte die Jury mit einem perfekten Satz. Carina Vogt hat sich mit einer grandiosen Flugshow zum historischen Gold-Coup sensationell einen Platz im Olymp gesichert. Die erst 22-Jährige krönte in Sotschi ihre bärenstarke Saison mit dem Triumph bei der olympischen Premiere des Frauen-Skispringens und feierte auf dem "Bakken" in Krasnaja Poljana den größten Erfolg ihrer Karriere. Silber holte Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich, vor der Französin Caroline Mattel. Top-Favoritin Sara Takanashi aus Japan wurde nur Vierte.

Dominanz auf dem Schlitten

Hoch konzentriert wartete Natalie Geisenberger im "Sanki" Sliding Center auf ihren Start, dann raste sie die Bahn herunter und ließ der Konkurrenz keine Chance. Natalie Geisenberger hat das zweite Gold der deutschen Rodler bei den Winterspielen von Sotschi eingefahren. "Ich habe schon ein bisschen mit meinen Nerven zu kämpfen gehabt. Ich wusste, dass ich gut aufgestellt bin, dass der Start gut funktioniert, dass der Schlitten läuft, aber man muss es erst viermal runterbringen. Dass es jetzt geklappt hat mit dem Olympiasieg, das ist da oben noch nicht angekommen, das dauert noch", freute sich Geisenberger nach dem Rennen. Mit mehr als einer Sekunde Vorsprung verwies sie die Vancouver-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner auf den Silber-Rang. Damit holte Hüfner nach Bronze 2006 und Gold 2010 ihre dritte Olympia-Medaille. Dritte in Sotschi wurde die US-Amerikanerin Erin Hamlin.

Sensation beim Snowboard

Eine große Überraschung gab es bei der Entscheidung in der Halfpipe. Snowboard-Superstar und Top-Favorit auf Gold, Shaun White, verpasste nach zwei fehlerhaften Durchgängen die Medaillenränge, er wurde mit 90,25 Punkten nur Vierter. Den Sieg holte sich der Schweizer Iouri Podladtchikov. Mit 94,75 Punkten lag der Snowboarder vorn und verhinderte so Whites dritten Olympiasieg in Serie. Zweiter wurde der erst 15-jährige Japaner Ayumu Hirano (93,50) und dessen Teamkollegen Taku Hiraoka (92,25).

Der Schweizer Snowboarder Iouri Podladtchikov schlägt Superstar Shwan White in der Halfpipe deutlich und gewinnt Gold. (Foto: dpa)
Der Schweizer Snowboarder Iouri Podladtchikov schlägt Superstar Shwan White in der Halfpipe deutlichBild: picture-alliance/dpa

Wenige Meter vor der Zieldurchfahrt bekam Darja Domratschewa die weißrussische Fahne in die Hand gedrückt, dann überquerte sie die Ziellinie und sicherte sich im Verfolgungsrennen über zehn Kilometern vor der Norwegerin Tora Berger und die Slowenin Teja Gregorin die Olympische Goldmedaille. Die deutschen Biathletinnen hatte mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun: Evi Sachenbacher-Stehle landete auf Position 27, Andrea Henkel wurde 29.

Enttäuschung bei Jenny Wolf

Im letzten großen Rennen auf ihrer Paradestreke ist Eisschnellläuferin Jenny Wolf in der Adler Arena abgehängt worden. Über 500 Meter musste sich die 35-Jährige, die nach dieser Saison ihre Laufbahn beenden wird, mit einem für sie enttäuschenden sechsten Platz begnügen. "Ich bin eigentlich zufrieden mit den Rennen. Es waren ganz gute Zeiten, aber die Konkurrenz ist einfach zu stark, da konnt eich heute nicht mithalten. Ich bin nicht schlecht gelaufen, ich bin super Zeiten gelaufen. Von daher bin damit zufrieden, wie es heute gelaufen ist", sagte Wolf im ARD-Interview. Das deutsche Eisschnelllauf-Team droht nun erstmals seit 50 Jahren bei Olympia komplett leer auszugehen. Die Gold-Medaille holte sih erwartungsgemäß die Weltmeisterin Lee Sang-Hwa. Die Südkoreanerin, die in Sotschi das erste Gold für ihr Land holte, verwies Olga Fatkulina und Margot Boer auf die Plätze.

Norwegen sammelt weiter Medaillen

Der norwegische Ski-Langläufer Ola Vigen Hattestad hat den Freistil-Sprint bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi gewonnen. Der 31-Jährige setzte sich in Krasnaja Poljana im Finale gegen den Schweden Teodor Peterson durch und sicherte sich Gold. Dritter wurde Petersons Landsmann Emil Jönsson. Tim Tscharnke war schon im Viertelfinale gescheitert, für den vorher hoch gehandelten Josef Wenzl war sogar bereits nach der Qualifikation Schluss.

Bei den Damen gewann die norwegische Langläuferin Maiken Caspersen Falla den Freistil-Sprint. Die 23-Jährige entschied das Finale vor ihrer Teamkollegin Ingvild Flugstad Oestberg und der Slowenin Vesna Fabjan für sich und sicherte sich die Goldmedaille. Die Weltcup-Erste Denise Herrmann war im Halbfinale ausgeschieden, Hanna Kolb bereits im Viertelfinale.

Zimmermann verpasst Slopestyle-Finale

Lisa Zimmermann liegt nach einem Sturz auf der Piste (Foto: JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images)
Es hätte besser laufen können für Lisa ZimmermannBild: JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images

Zuvor hatte Mitfavoritin Lisa Zimmermann das Slopestyle-Finale von Sotschi überraschend verpasst. Die 17 Jahre alte Freestyle-Skifahrerin zeigte fehlerhafte Fahrten über die Rails (Geländer) und Kicker (Sprünge). 67,20 Punkte von maximal 100 reichten nicht für das Finale der besten Zwölf. sagte sie im ARD-Fernsehen: "Ich habe nicht damit gerechnet. Ich bin einfach in den Contest gegangen und wollte Spaß haben und mich nicht verletzen. Das habe ich geschafft." Ihr Run sei halt zu unsauber gewesen, analysierte Zimmermann. Bei der olympischen Premiere im Slopestyle setzte sich die Kanadierin Dara Howell souverän vor der US-Amerikanerin Devin Logan durch. Bronze ging an Howells Teamkameradin Kim Lamarre.