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Gadget-Paradies Las Vegas

7. Januar 2010

Alles rund ums 3D-Fernsehen und das mobile Internet: Auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas sind wieder mal die Trends der Zukunft zu sehen.

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Eine Batterie von Flachbildschirmen der Firma LG Electronics (Foto: AP)
Die Fernseher der Zukunft bleiben flach, doch die Bilder werden dreidimensionalBild: AP
Microsoft CEO Steve Ballmer (Foto: AP)
Microsoft CEO Steve Ballmer stellt den Tablet-PC vorBild: AP

Die Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer, dreidimensionales Fernsehen, biegsame, papierdünne Blidschirme für das mobile Internet: Die Technik-Branche will auf der Leitmesse Consumer Electronics Show (CES) mit neuen Produkten die Konsumlaune der Verbraucher schüren. Die größte Branchenmesse Amerikas startet für das Fachpublikum am Donnerstag (07.01.2010) in Las Vegas. Und gleich zur Eröffnung am Mittwochabend präsentierte Microsoft-Chef Steve Ballmer ein erstes Highlight: Microsoft und der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) haben einen neuen Tablet-Computer vorgestellt.

Details zum Preis des von HP hergestellten Multimedia-Geräts nannte Ballmer nicht. Auch ließen die Firmen offen, ab wann der Tablet-PC zu kaufen sein wird. Einem Medienbericht zufolge könnte das Gerät ab Mitte des Jahres in den Verkauf gehen. Mit der Vorstellung des Computers, der über einen berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert wird, sind die beiden Firmen dem Rivalen Apple zuvorgekommen. Denn es wird weitgehend erwartet, dass der Hersteller des Kulthandys iPhone am 27. Januar ebenfalls einen Tablet-PC vorstellt. Es wäre die größte Produktinnovation für Apple seit der Einführung des beliebten iPhones.

Dreidimensionales Fernsehen kommt

Microsoft Entertainment and Devices Division President Robbie Bach (Foto: AP)
Microsofts Entertainment-Chef Robbie Bach zieht auf der CES seine Show abBild: AP

Aber auch sonst gibt es jede Menge Neuheiten in Las Vegas zu sehen. So wollen der koreanische Unterhaltungselektronikkonzern Samsung und das Hollywoodstudio Dreamworks den dreidimensionalen Film in die Wohnzimmer ihrer Kunden bringen. In Las Vegas präsentieren Samsung und Dreamworks zusammen mit dem Filmtechnik-Spezialisten Technicolor ein 3D-Paket, das aus einem Fernseher, einem Blu-ray-Player sowie dem ersten 3D- Titel "Monsters vs. Aliens" besteht.

Samsung steigt auch zusammen mit Google in den Markt der elektronischen Bücher (E-Books) ein. Der koreanische Konzern präsentiert zwei E-Books mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen. Mit den Samsung-Geräten soll man auf die gigantische digitale Bibliothek von Google Books zugreifen können, für die der Suchmaschinengigant über eine Millionen Titel eingescannt hat.

Multimedia im Wohnzimmer

3D-Brillen vor einem Mitsubishi Flachbildschirm (Foto: AP)
In Zukunft braucht man eine 3D-Brille, ob man gut sieht oder nichtBild: AP

Der japanische LCD-Hersteller Sharp will mit einer neuen Technologie die Farbwiedergabe seiner Flachbild-Fernseher deutlich verbessern. Das Unternehmen stattet einige seiner neuen Modelle mit Gelb als vierter Farbe aus. Die sogenannte Quad-Pixel-Technologie soll die bislang mit Abstand beste Farbwiedergabe auf Flüssigkristall-Bildschirmen ermöglichen, sagte Sharp-Manager Michael Troetti am Mittwoch in Las Vegas. Herkömmliche LCD-Fernseher stellen das Bild mit Hilfe der drei Farben Rot, Grün und Blau (RGB) dar. Mit der zusätzlichen Farbe soll das Bild deutlich an Sättigung gewinnen und natürlicher wirken.

Der japanische Elektronik-Konzern Toshiba will das Fernsehegerät mit seinen neuen Spitzenmodellen zu einer zentralen Turbo-Kraftmaschine für die digitale Unterhaltung zu Hause machen. Das Unternehmen stellt zwei neue Flachbildfernseher vor, die mit einem leistungsstarken Cell-Prozessor ausgestattet sind. Mit dem speziell für Multimedia-Anwendungen ausgelegten Prozessor arbeite der Fernseher rund zehn Mal schneller als ein herkömmlicher Desktop-PC und 143 Mal schneller als ein herkömmlicher Flachbildfernseher, sagte Toshiba-Manager Scott Ramirez. Dank des leistungsstarken Prozessors könnten die Fernseher jeden beliebigen Film auch in 3D übersetzen und ohne Umrechnungszeit wiedergeben.

Mit dem Beamer surfen

Aus einer anderen Perspektive: 3D-Brillen vor einem Mitsubishi Flachbildschirm (Foto: AP)
Nichts geht mehr ohne BrilleBild: AP

Wenn es nach der britischen Firma Light Blue Optics geht, wird man in Zukunft weder Bildschirm noch Tastatur brauchen, wenn man unterwegs in Internet surfen will. Das Unternehmen stellt in Las Vegas einen Beamer vor (neudeutsch für Projektor), der jede beliebige glatte Oberfläche in eine zehn Zoll große Touchscreen verwandelt. Mithilfe der berührungsempfindlichen Oberfläche kann der Benutzer alle Multimedia-Inhalte ansteuern, die das Internet bietet.

Insgesamt erwarten Analysten von der CES in Las Vegas den Startschuss zu einem glänzenden Jahr für die Elektronik-Branche. Die explosionsartige Verbreitung von Smartphones, neue Handys mit erweiterten Funktionen und Microsofts neues Betriebssystem Windows 7 lassen Fachleute vermuten, dass die Elektronikbranche in diesem Jahr trotz Krise zu neuen Rekorden durchstartet. Das würden auch Chiphersteller wie Intel zu spüren bekommen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner erwartet für dieses Jahr einen weltweiten Anstieg des Umsatzes bei Halbleitern von 13 Prozent und damit eine Rückkehr zu dem Niveau von 2008. "Die Nachfrage ist gut, die Lager sind geleert und eine Reihe von Bereichen erholt sich", sagt zum Beispiel der Analyst Robert Burleson von der Unternehmensberatung Canaccord Adams.

Autor: Rolf Wenkel (dpa, rtr, ots)
Redakltion: Zhang Danhong