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Chávez will Iran mit Benzin versorgen

7. September 2009

Der Iran kann im Kampf gegen drohende Sanktionen auf die Unterstützung von Venezuelas linksgerichtetem Staatschef Chávez zählen: Dieser könnte schon in Kürze großzügig Benzin an die Islamische Republik liefern.

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Ahmadinedschad (l.) und Chávez umarmen sich (Foto: dpa)
Von jeher eng verbunden: Die Präsidenten Ahmadinedschad (l.) und ChávezBild: picture-alliance/ dpa

Wiederholt hatten die Präsidenten Venezuelas und des Iran, Hugo Chávez und Mahmud Ahmadinedschad, gemeinsam ihre Feindschaft gegenüber den USA deklamiert. Jetzt hat Venezuela der Teheraner Führung bei der Abwehr drohender Sanktionen Hilfszusagen gemacht.

Nach Berichten der iranischen amtlichen Nachrichtenagentur Irna versprach Chávez bei einem Treffen mit der Teheraner Führung am Sonntag (06.09.2009) Benzinlieferungen von täglich 20.000 Barrel. Die Lieferungen im Wert von umgerechnet 560 Millionen Euro sollten schon im Oktober beginnen. Venezuela könne damit im Iran gekaufte Maschinen und Technologie bezahlen.

Viel Öl, aber wenig Treibstoff

Der Iran ist zwar einer der größten Erdölexporteure der Welt, muss aber wegen zu geringer Raffineriekapazitäten bis zu 40 Prozent seines Benzinbedarfs importieren. Derzeit drohen dem Iran wegen seines Atomprogramms neue Sanktionen. Dabei ist auch eine Einschränkung der Benzineinfuhren im Gespräch.

US-Präsident Barack Obama hat der Islamischen Republik bis Ende September Zeit für neue Gespräche gegeben. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet dies zwar, hat aber auch keine internationalen Kontrollen seiner Atomanlagen zugelassen.

Werbung für eine "Gas-OPEC"

Chávez flog vom Iran aus weiter nach Turkmenistan. In Aschchabad appellierte er an Präsident Gurbanguly Berdymuchammedow, sich einem Kartell der Gasanbieter anzuschließen - ähnlich der OPEC der Ölstaaten.

Turkmenistan ist die fünfte Etappe der Chávez-Rundreise, die ihn neben dem Iran bereits nach Libyen, Algerien und Syrien geführt hatte. Auf dem Programm stehen noch Weißrussland, Russland und Spanien. (SC/je/rtr/afp)