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Wasser, Wein und Sterne

Arnulf Boettcher3. Mai 2008

Unter den 'Host Cities' der EURO 2008 ist Genf so etwas wie der Exot. Die Metropole am See ist die internationalste Stadt der Schweiz - und die Stadt der kulinarischen Sterne. Um Punkte geht's in Genf in drei Spielen.

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Blick auf Genf und den Genfer SeeBild: picture-alliance/ dpa

Genf liegt im Südwesten der Schweiz, hat 186.000 Einwohner und steht im Ruf, charmant, intellektuell und weltoffen zu sein, wie auch Marketing-Direktor Beat Dreier betont: "Wir sind der einzige sogenannte exotische Austragungsort der EURO, weil wir eben nicht deutschsprachig sind. Wir sind klar französischsprachig auf der einen Seite, aber Genf ist auch die internationalste Stadt der Schweiz. Wir haben über 400.000 Einwohner im Kanton. Und da sind über 160 Nationen ansässig."

Genf ist auch Sitz des Internationalen Roten Kreuzes und nennt sich die kleinste Metropole der Welt. Und da sieht Beat Dreier vor allem "Schweizer Gastfreundschaft mit französischem Charme. Das was uns eben auch differenziert von den anderen Schweizer und österreichischen Städten. Als Deutscher wird man sich hier in Genf bestimmt ein bisschen wie im Ausland fühlen."

Die Stadt, der See und die Fontäne

Jet d'eau - Genf
Wahrzeichen von Genf: der "Jet d'eau"Bild: AP

Wahrzeichen der Stadt ist die Wasserfontäne am Einfluss der Rhône in den Genfer See. Sie ist weithin sichtbar und erreicht eine Höhe von 140 Metern. Überhaupt lädt der See zu sportlichen Aktivitäten ein wie Schwimmen, Segeln oder Wasserskifahren. Europas größter See bietet darüber hinaus auch Möglichkeiten für Bootsausflüge. Empfehlenswert sind da nach den Worten von Stadtführerin Celine Drelon die "Möwen", die Genfer "Mouettes". Das sind kleine Motorboote, die wie Taxis zwischen beiden Seeufern hin- und herfahren. "Und die sind fast gratis. Besucher können nämlich mit ihrer Buskarte auf diese gelben Schiffe gehen, wo immer die hinfahren. Und das kostet überhaupt nichts, wenn Sie im Hotel wohnen oder auf dem Campingplatz. Denn dort gibt es die Karten umsonst."

Weitere Informationen über die Schweiz

Vor allem Luxushotels und Restaurants säumen das rechte Seeufer, von wo aus der Besucher den Blick auf ein unvergleichliches Berg-Panorama hat. Auf dem linken Seeufer sind die Einkaufs- und Geschäftsviertel sowie die auf einem Hügel gelegene historische Altstadt. Celine Drelon hat hier einen speziellen Tipp: “Da können Sie im Untergrund in die archäologischen Ausgrabungen der Kathedrale gehen. Die meisten sagen dann 'Och, nur Steine', und wenn sie rauskommen, wollen sie alle Archäologe werden."

Sterne und südländisches Flair

Weinberge am Genfer See
Das Weinbaugebiet Lavaux am Genfer SeeBild: AP

Bekannt ist die zweitgrößte Stadt der Schweiz auch als Finanzzentrum und Uhren-Metropole. Und Genf hat einen Rekord vorzuweisen: So vereinen die Restaurants - verglichen zur Einwohnerzahl - weltweit die höchste Anzahl Sterne auf sich. Die Palette reicht von saisonalen Spezialitäten hin zur regionalen Küche, die man mit einem Gläschen Wein, so Beat Dreier, aus den nahen Rebflächen serviert. "Genf ist einer der größten Weinproduzenten der Schweiz. Da kann man in die Genfer Weinberge raus gehen, 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und eine Wein-Degustation erleben."

Genfs kulinarische und weltoffene Atmosphäre sollen auch zur Europameisterschaft erlebbar sein: Auf der Fanmeile im Zentrum mit Public Viewing. Dort werden zwei Großbildleinwände aufgehängt. Rundherum sind Animationen, Konzerte sowie zahlreiche Ethno-Stände mit Essen, Trinken und Kunsthandwerk geplant. Und wem es dort zu voll sein sollte, kommt im benachbarten Carouge mit seinen vielen Brunnen, Plätzen und dem südländischen Flair auf seine Kosten, wie Touristenführerin Celin Drelon betont. "Das ist ein ganz spezielles Städtchen. Es gibt da so viele kleine Gassen, Strassen und viele kleine Restaurants. Und das Stadion liegt in der Gemeinde Carouge."

“Wo die Welt sich trifft” - der Slogan der Stadt

Stade de Genève
Stade de GenèveBild: AP

Das multifunktionale "Stade de Genève" bietet 30.000 Zuschauern Platz und ist Heimat des Traditionsvereins Servette Genf, dessen Schicksal nicht nur Celine Drelon betrübt: "Servette: Wir sagen das alle mit einer Träne im Auge, denn die haben Pleite gemacht, sind jetzt aber wieder am Aufsteigen. Aber das dauert natürlich." Im Sommer werden hier drei Gruppenspiele der Teams aus Tschechien, Portugal und der Türkei ausgetragen. Eingeladen sind dann nicht nur deren Fans, sondern nach den Worten von Beat Dreier Gäste aus aller Welt: "Unser Slogan heißt ja dann eben: 'Wo die Welt sich trifft - where people meet'."