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Secret Service in der Kritik

1. Oktober 2014

Die Leibgarde des US-Präsidenten hat schon ein Imageproblem. Und als wäre das nicht genug, treten nun auch peinliche Pannen beim Secret Service zutage. Behördenchefin Pierson ist in Erklärungsnot.

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Julia Pierson bei der Anhörung zur Sicherheitspanne im Weißen Haus Foto: Reuters
Bild: Reuters/Kevin Lamarque

Julia Pierson war im März 2013 als erste Frau an die Spitze des Secret Service gerückt, um das ramponierte Ansehen der Eliteeinheit wieder aufzupolieren. Vor allem der Sexskandal von 2012 zeigte die Top-Agenten in einem schlechten Licht. Sie sollen sich im kolumbianischen Cartagena mit Prostituierten vergnügt haben, anstatt die Teilnahme von US-Präsident Barack Obama an einem Gipfeltreffen vorzubereiten.

Wut im Kongress über Sicherheitspannen

Seit ein bewaffneter Irak-Veteran ins Weiße Haus eindringen konnte, ist die Schonzeit für Pierson vorbei. Nun musste sie sich wegen dieses Vorfalls vor dem Kongress erklären. Vor ihr saßen entsetzte und aufgewühlte Abgeordnete wie der Republikaner Darrell Issa: Auf für ihn "unerklärliche" Weise habe der Eindringling am 19. September die Sicherheitsvorkehrungen überwinden können, schimpfte Issa. Dabei sollte "das Weiße Haus eine von Amerikas sichersten Einrichtungen sein. Wie um alles in der Welt konnte das passieren?"

Sicherheitschefin gibt sich reuig

Julia Pierson übernahm die Verantwortung für die Sicherheitspannen und versprach, dass so etwas nie wieder passieren werde: Das Eindringen eines mit einem Messer bewaffneten Mannes in den Präsidentensitz sei "inakzeptabel".

Der "Washington Post" zufolge war der Vorfall gravierender als bislang bekannt. So wurde der Mann nicht direkt am Eingang gestoppt, wie zuvor vom Secret Service dargestellt, sondern konnte bis in die für offizielle Veranstaltungen genutzten Säle vordringen.

Neue Skandale

Im Zuge dieser Panne kommen immer neue Einzelheiten über weitere Sicherheitspannen ans Licht. So hielt sich während Obamas Besuch bei der Seuchenbehörde CDC in Atlanta ein Mann mit einer Waffe gemeinsam mit dem Präsidenten in einen Aufzug auf. Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma fiel erst durch sein unprofessionelles Verhalten auf, als er zahlreiche Fotos von Obama mit seinem Smartphone schoss. Nach den Sicherheitsprotokollen des Secret Service dürfen sich keine Bewaffneten außer den Leibwächtern in unmittelbarer Nähe des US-Präsidenten aufhalten.

bri/rb (reuters, afp)