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Chile: Kann der Tourismus die Kultur der Pehuenche retten?

15. September 2021

Isaac Huenchunao will das Überleben seiner Stammeskultur durch Einnahmen aus dem Tourismus sichern. Kann ein Volk, das so viel durch Invasoren verloren hat, Fremde nun vorbehaltlos in seiner Heimat in den Anden begrüßen?

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Araukarienbaum (Monkey Puzzle Tree), Chile
Araukarien sind eine Touristenattraktion in atemberaubender Landschaft - und für die Pehuenche von zentraler BedeutungBild: Judith Mintrop/DW

Chile: Indigene schützen die letzten Araukarien-Wälder

In ihrer Sprache bedeutet Pehuenche "Volk des Araukarienbaums". Seit unzähligen Generationen ernten die Pehuenche Indianer in den heutigen chilenischen Anden die Samen des Araukarienbaums (anderswo auch Monkey Puzzle Tree oder Affenschwanzbaum genannt).   

Heutzutage ist es jedoch schwer, allein mit den Nüssen des Araukarienbaums den Lebensunterhalt zu sichern und viele junge Pehuenche ziehen aus ihrer Heimat in den Bergen in die urbanen Zentren Chiles.   

Isaac Huenchunao zählt nicht dazu. Er befürchtet, dass dieser Exodus den Verlust der Kultur und Identität der Pehuenche mit sich bringt. Mit der Gründung seines Reiseunternehmens, das Besuchern das Land und die Lebensweise nahebringen soll, die er bewahren möchte, will er Einheimischen eine Möglichkeit bieten, als Reiseleiter und durch den Verkauf von traditionellem Kunsthandwerk und Speisen ein Auskommen zu haben.

Isaac Huenchunao, Native Travel, Anden, Chile
Isaac Huenchunao führt eine Gruppe von Touristen durch den Wald Bild: Judith Mintrop/DW

Aber können Kultur und Umwelt wirklich durch touristische Vermarktung bewahrt werden? Nach Jahrhunderten kolonialer Invasion und der Ausbeutung ihrer Ressourcen durch Außenstehende sind nicht wenige der Pehuenche misstrauisch gegenüber Fremden und wehren sich gegen die Reduzierung ihre Lebensweise auf pittoreske Folklore. 

Ein Film von Judith Mintrop