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Chiles Präsident lobt Bevölkerung nach Beben

3. Januar 2011

Sebastián Piñera sagte nach dem starken Erdbeben rund 600 Kilometer südlich von Santiago, die Menschen hätten so gehandelt, wie man es in einer solchen Situation verlangt habe. Das Beben hatte eine Stärke von 7,1.

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Karte von Chile (Grafik: dw)
Die Erdbebenregion südlich von ConcepciónBild: DW

Piñera zeigte sich froh über den glimpflichen Verlauf des Erdbebens: "Glücklicherweise haben wir weder Tode, noch Schwerverletzte oder größere Schäden zu beklagen." Gleichzeitig rief Chiles Präsident zur Ruhe auf. Nach dem Erdbeben der Stärke 7,1 am Sonntagabend (02.01.2011) waren zehntausende Menschen in höher gelegene Orte geflohen. Vor allem die Küstenbewohner hatten Angst vor einem Tsunami. Der Katastrophenschutz gab allerdings bekannt, dass kein Tsunami-Alarm ausgelöst worden sei. Eine Flutwelle im Pazifik sei nicht zu erwarten, teilte auch das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii mit.

Epizentrum in Region Araucania

Das Epizentrum des Erdbebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) in der Region Araucania, etwa 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago und rund 200 Kilometer südlich von Concepción. Laut USGS hatte sich das Erdbeben in einer Tiefe von rund 17 Kilometern ereignet und mindestens ein Nachbeben der Stärke 5,0 zur Folge gehabt. Nur Strom- und Telekommunikationsleitungen seien unterbrochen gewesen. Ansonsten haben es keine Schäden gegeben, so die chilenischen Behörden.

Erdbeben in Chile keine Seltenheit

Chile liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. Das ist ein hufeisenförmiger Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt und fast die gesamte Pazifische Erdplatte umschließt. Dort stoßen mehrere ozeanische Platten und Kontinentalplatten aneinander. Da sie ständig in Bewegung sind, gibt es in der Region häufiger Erdstöße.

Luftaufnahme von Fischerbooten inmitten von zertrümmerten Häusern (Foto: ap)
Chaos und Zerstörung: Dieses Foto gibt einen Eindruck von der Zerstörung des Erdbebens Ende Februar 2010. In dem Dorf Dichato wurden Fischerboote in Wohngegenden gespült.Bild: AP

Das letzte schwere Erdbeben in Chile liegt nicht mal ein Jahr zurück. Ende Februar 2010 hatte sich in derselben Region ein Erdbeben der Stärke 8,8 ereignet, das einen Tsunami auslöste. Mehr als 500 Menschen kamen in Folge des Erdbebens ums Leben. Rund 200.000 wurden obdachlos.

In der Erdbebenregion waren viele Häuser und Brücken eingestürzt. Straßen wurden zusammengeschoben. Die Strom-, Gas- und Wasserversorgung und das Telekommunikationsnetz waren zusammengebrochen. Insgesamt entstand ein Sachschaden von mehr als 20 Milliarden Euro. Ein noch heftigeres Erdbeben gab es in Chile vor gut 50 Jahren.

Schwarz-Weiß-Aufnahme von einer teilweise eingestürzten Brücke auf der Dutzende von Menschen stehen (Foto: ap)
Überlebende auf einer Brücke über den Fluss Bio Bio nahe Concepción nach dem Erdbeben im Mai 1960Bild: AP

Im Jahr 1960 wurde Chile von einem der stärksten Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1900 getroffen. Es hatte die Stärke 9,5 und verwüstete die Stadt Valdivia. Damals starben 1655 Menschen.

Autor: Marco Müller (dpa, ap, afp, rtr)
Redaktion: Oliver Pieper

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