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China dreht an der Zinsschraube

11. Mai 2015

Die Notenbank in Peking senkt den Leitzins um 25 Basispunkte. Ab heute liegt er bei 5,1 Prozent und soll der Wirtschaft neue Impulse geben. Das ist die dritte Zinssenkung innerhalb eines halben Jahres.

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Symbolbild Euro Yuan
Bild: Colourbox/E. Wodicka

Chinas Notenbank will mit einer erneuten Zinssenkung der heimischen Wirtschaft auf die Sprünge helfen. Der Schlüsselzins werde auf 5,1 Prozent von zuvor 5,35 Prozent verringert, teilte die Zentralbank in Peking am Sonntag mit - der neue Zinssatz gilt ab heute. Damit schraubte sie das Niveau bereits zum dritten Mal binnen sechs Monaten herunter.

Die Währungshüter versuchen so, nach Jahren des Booms eine harte Landung der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu vermeiden. Jüngste Konjunkturdaten fielen schwach aus. Viele Ökonomen hatten deshalb mit dem Schritt gerechnet und erwarten im Jahresverlauf eine weitere geldpolitische Lockerung.

Das Dilemma der Notenbanker

Die an rasantes Wirtschaftswachstum gewöhnte Volksrepublik musste sich im ersten Quartal mit einem Plus von vergleichsweise mageren sieben Prozent begnügen - dem geringsten Zuwachs seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise vor rund sechs Jahren. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Export-Statistiken blieben zudem hinter den Erwartungen zurück.

Auf der chinesischen Wirtschaft laste ein relativ großer Druck, während die Teuerungsrate insgesamt niedrig sei, erklärte die Notenbank zur Begründung ihrer jüngsten Maßnahme. Die niedrigeren Zinsen sollen die Kreditkosten der Unternehmen senken und damit für Wachstum sorgen. Allerdings dürfte der Effekt begrenzt sein, sagten Volkswirte. Zudem steckt die Notenbank nach Ansicht von Ökonomen in einem Dilemma: Auf der einen Seite will sie die Wirtschaft beleben. Zugleich muss sie die ausufernde Kreditvergabe zügeln.

dk/bea (rtr)