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China spioniert US-Waffensysteme aus

29. Mai 2013

Chinesische Hacker sind in Computernetzwerke amerikanischer Rüstungsfirmen eingedrungen. Sie verschafften sich Zugang zu Bauplänen von Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen. Das Pentagon ist alarmiert.

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Ein Mann tippt auf einer Computer-Tastatur vor einem elektrischen Schaltplan (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das amerikanische Verteidigungsministerium beschuldigt China seit längerem, sich mit einer Welle von Cyberattacken Einblick in militärische Technologie und außenpolitische Positionen der USA verschaffen zu wollen. Dieses Mal haben Computerhacker aus der Volksrepublik nach Angaben des Pentagons allerdings technische Details hochmoderner US-Waffensysteme ausgespäht.

Ein Regierungssprecher bestätigte einen Artikel der "Washington Post" über einen vertraulichen Bericht eines Pentagon-Beratergremiums, der die Angriffe als Gefahr für den technologischen Vorsprung des US-Militärs bewertete. Bereits Anfang des Monats hatte Senator Lindsey Graham bei einer Anhörung in der Kongresskammer erklärt: "Unsere chinesischen Freunde sind wild entschlossen, alles zu klauen, was ihnen unterkommt." Doch nun geht es nicht um geistiges Eigentum, sondern um die nationale Sicherheit.

Pentagon-Sprecher George Little wies deshalb auch mit Nachdruck darauf hin, das Verteidigungsministerium nehme die Bedrohung durch Cyber-Spionage sehr ernst und habe seine Abwehrmaßnahmen verstärkt. Washington habe aber nach wie vor "volles Vertrauen" in seine Waffensysteme, versicherte er. Die militärischen Fähigkeiten der USA seien nicht untergraben worden.

Rüstungsfirmen und Regierungsbehörden

Laut "Washington Post" griffen die Hacker über das Internet US-Rüstungsfirmen und Regierungsbehörden an. So hätten sie sich Zugriff auf technische Details für zwei Dutzend Waffensysteme aus hochsensiblen Bereichen, darunter die Patriot-Raketenabwehr, Black Hawk-Transporthubschrauber, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe, verschafft. Aus dem Pentagon hieß es, das genaue Ausmaß der Sicherheitslecks sei noch "unklar".

Die chinesische Regierung hat entsprechende Vorwürfe stets als haltlos zurückgewiesen. Auch jetzt erklärte das Außenministerium in Peking, es sei grundsätzlich "sehr schwierig, den Ausgangspunkt von Hackerangriffen ausfindig zu machen".

Der Konflikt um Cyberspionage gilt als eine der größten Belastungen im Verhältnis zwischen der alten Supermacht USA und dem aufstrebenden Schwellenland China. Nach Angaben des Weißen Hauses will Präsident Barack Obama das Thema ansprechen, wenn der neue chinesische Staatschef Xi Jinping in der nächsten Woche zu seinem ersten offiziellen Besuch in die USA fliegt.

se/pg (afp, rtre)