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China und Vatikan vor Annäherung

9. Juni 2014

Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik China sind seit Jahrzehnten belastet, jetzt nähern sich beide Seiten offenbar an: Gibt es noch in diesem Jahr ein Treffen?

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Papst Franziskus bei einer Generalaudienz im Vatikan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach einem erbitterten Streit wollen China und der Vatikan laut einem Medienbericht wieder formelle Gespräche aufnehmen. Unter dem neuen Papst Franziskus und Chinas neuem Staats- und Parteichef Xi Jinping werde eine Annäherung vorbereitet, berichtet die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Noch in diesem Jahr könne es ein Treffen geben.

1951 hatten die Kommunisten in China die Beziehungen zum Vatikan abgebrochen. Schon Papst Benedikt XVI. hatte versucht, auf die chinesische Führung zuzugehen. Aber die erste Annäherung zwischen Rom und Peking war 2010 unter anderem an Konflikten über die Ernennung von Bischöfen gescheitert.

Untergrundkirche unter Druck

Rund 13 Millionen der gut 1,3 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China sind Katholiken, die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Eine Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung der Katholiken Chinas" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. Die "patriotischen Christen" können seit 1957 beziehungsweise seit Ende der chinesischen Kulturrevolution (1966-1976) mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein.

Gegen die Mitglieder der Untergrundkirche kommt es dagegen regelmäßig zu staatlichen Sanktionen. Immer wieder werden Priester und Bischöfe verhaftet oder verhört. In den vergangenen Jahren wurden auf Druck der staatlichen Führung wiederholt Bischöfe ohne päpstliche Zustimmung geweiht.

re/uh (dpa, kna)