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Chinesische Banken brauchen Staatshilfe

14. April 2010
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Chinas Banken haben massiv Kredite vergeben, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das wird ihnen nun zum Verhängnis. Die vier größten Finanzinstitute brauchen in den nächsten fünf Jahren rund 480 Milliarden Yuan, umgerechnet 52 Milliarden Euro, um den Anforderungen der Regierung entsprechen zu können, lautet die Warnung des Präsidenten von Chinas Industrial and Commercial Bank (ICBC), Yang Kaisheng. Fachleute hielten seine Vorhersage am Mittwoch für realistisch. Neue Staatshilfen könnten erforderlich werden, da diese Summen nicht allein am Kapitalmarkt aufgenommen werden könnten.

Chinas Banken haben im vergangenen Jahr schon einen Rekord von 9,6 Billionen Yuan (heute eine Billion Euro) an Krediten vergeben und damit neben dem staatlichen Konjunkturprogramm maßgeblich zum beeindruckenden Wirtschaftswachstum von 8,7 Prozent beigetragen. In diesem Jahr sollen die Kredite etwas gebremst werden, aber weiterhin 7,5 Billionen Yuan umfassen. Fachleute warnen immer lauter vor einem Berg fauler Kredite, insbesondere durch Investmentgesellschaften lokaler Behörden, die als Sicherheiten häufig Land angeben, das aber keineswegs so einfach verkauft werden kann. Ein weiteres Risiko ist der völlig überhitzte chinesische Immobilienmarkt, in den viel Geld aus dem Konjunkturprogramm und der Kreditvergabe geflossen ist.