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Choupo-Moting: "Traum für jeden Spieler!"

Ross Dunbar / Andreas Sten-Ziemons18. Februar 2015

Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Afrika-Cup ist Eric Maxim Choupo-Moting zurück auf Schalke, das gut in die Rückrunde gestartet ist. Nun wartet in der Königsklasse mit Real Madrid ein dicker Brocken.

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Eric Maxim Choupo-Moting im Schalker Trikot (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Als Schalkes Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid von einem spanischen Journalisten gebeten wurde, sich selbst zu charakterisieren, antwortete er: "Grande Jugador!" (ein großer Spieler). Damit sorgte der 25-Jährige für Heiterkeit bei den anwesenden Medienvertretern aus England, Spanien und Frankreich. Und auch wenig später in einer der plüschigen Lounges der Schalker Arena macht Choupo-Moting in seiner schicken rosa Jacke einen selbstbewussten Eindruck. Der Kameruner wundert sich scherzhaft sogar darüber, dass er nicht zu Cristiano Ronaldos Geburtstagsfeier vor einigen Tagen eingeladen war.

Nach dem bevorstehenden Heimmatch gegen die "Königlichen" aus Madrid gefragt - eine Paarung, die die Schalker im vergangenen Februar mit 1:6 krachend verloren haben - wird er dann aber doch vorsichtiger. Gareth Bale und Cristiano Ronaldo brachten Schalke damals fast im Alleingang die verheerende Niederlage bei. "Das ist die Champions League", sagt er. "Und damit ist es etwas ganz anderes als die Bundesliga. Ich bin gespannt, was man nach der 0:4-Derbyniederlage gegen Atletico von Real erwarten darf."

Keine Vorbereitung mit der Mannschaft

Gleiches gilt für Choupo-Moting selbst, der nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup noch nicht wieder so frisch und gefährlich wirkt, wie noch in der Hinrunde. Choupo-Moting war den gesamten Januar beim Kontinentalturnier in Äquatorialguinea und muss erst wieder in Tritt kommen. Mit neun Treffern bislang hat er in der Bundesliga sein Soll erfüllt. Schalke spielt seit der Amtsübernahme Roberto Di Matteos, der Anfang Oktober Jens Keller als Schalker Trainer ablöste, radikal anders als zuvor. Kompakte Defensivarbeit ist die Devise, die vor der knappen 0:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt am Sonntag immerhin fünf Spiele ohne Niederlage einbrachte.

Eric Maxim Choupo-Moting jubelt mit Roman Neustädter (Foto: Getty Images)
Neunmal hat Choupo-Moting (r.) in der Bundesliga-Saison schon für Schalke getroffenBild: Daniel Kopatsch/Bongarts/Getty Images

"Wir spielen jetzt seit einigen Partien in einem neuen System mit zwei Spitzen und einer Dreier-Abwehrkette, aber wir stehen kompakt und machen die Räume eng", erklärt Choupo-Moting. "Natürlich kommt dabei nicht der attraktivste Fußball heraus, aber viel wichtiger ist, dass wir effektiv sind. Am Anfang der Saison haben wir zu viele leichte Gegentore bekommen. Wir mussten etwas verändern. Es gibt nicht viele Spiele, in denen wir nicht selbst treffen. Wenn wir also hinten keinen reinbekommen, können wir nicht verlieren und gewinnen sogar meistens."

Langweiliger Fußball?

Kritiker werfen den Schalkern vor, langweiligen Fußball zu spielen. Beim 1:0-Sieg gegen Mönchengladbach am 20. Spieltag hatten die Königsblauen nur 34 Prozent Ballbesitz, beim 1:1 beim FC Bayern mit 40 Prozent auch nicht viel mehr. "Die Taktik ist gut", sagt Stürmer Choupo-Moting, dessen Vorbilder in Jugendjahren sein späterer Mitspieler Samuel Eto'o, Thierry Henry und Ronaldinho waren. "Roberto Di Matteo weiß, was er mit uns vorhat - und wir merken den Effekt. Wir würden gerne schöneren Fußball spielen, aber es ist nicht so leicht. Es gibt so viele Bundesliga-Teams, die schön spielen und dennoch am Ende verlieren."

An der Seite seines Sturmpartners Klaas-Jan Huntelaar hat Choupo-Moting seinen Torrekord aus der vergangenen Saison - damals noch im Mainzer Trikot - fast schon übertroffen. Dazu hat er fünf Tore vorbereitet. "Natürlich freut mich diese Statistik. Neun Tore sind in Ordnung. Aber ich kann nicht genug betonen, dass der Erfolg der Mannschaft über allem steht", sagt der Angreifer, der sich im Sturmzentrum wohler fühlt als auf dem Flügel. "Ich sehe mich als Stürmer und Mittelfeldspieler. Als ich jünger war, habe ich noch im Mittelfeld gespielt. Ich bin keine typische Nummer 9."

Sich auf höchstem Niveau mit den Besten in der Champions League messen zu können, war ein Grund den FSV Mainz 05 zu verlassen. "Es sind spezielle Spiele und spezielle Momente." Man könne es in der gesamten Stadt und der ganzen Region schon spüren. Jeder wolle ein Ticket für das Real-Spiel haben. "Ich wollte unbedingt in die Champions League, das fehlte bisher in meiner Karriere. Natürlich bin ich sehr froh, gegen Real Madrid spielen zu dürfen. Es ist ein Traum für jeden Spieler."