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Politik

CIA-Informanten in China ermordet

21. Mai 2017

Einem Zeitungsbericht zufolge wurden innerhalb von nur zwei Jahren rund 20 Quellen des US-Geheimdienstes CIA enttarnt. Einige wurden festgenommen, andere sogar umgebracht.

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China Peking - Tiananmen Square
Bild: Getty Images/L. Zhang

Die "New York Times" (NYT) bezieht sich in ihrem Artikel auf mehrere amtierende und ehemalige US-Regierungsmitarbeiter. Demnach wurden zwischen 2010 und 2012 bis zu 20 CIA-Quellen festgenommen. Zwölf von ihnen sollen umgebracht worden sein. Ein Informant sei sogar vor seinen Kollegen erschossen worden, offenbar als Warnung vor Spionageaktivitäten für die USA.

Die Zerschlagung des Informantennetzes wird als "harter Rückschlag" für das Spionagenetzwerk der CIA in der Volksrepublik bewertet. Bis zu dem Zeitpunkt habe das System sehr gut funktioniert.

Wichtige Quelle versiegt

So habe die CIA im Jahr 2010 zunächst hochwertige Informationen über die chinesische Regierung erlangen können. Dann seien jedoch immer weniger Informationen geflossen, Anfang 2011 seien dann die ersten Informanten verschwunden.

Als immer mehr getötet worden seien, hätten CIA und FBI gemeinsame Ermittlungen aufgenommen. Dabei seien auch fast alle Angestellten der US-Botschaft in Peking überprüft worden. Laut NYT drehten sich die Ermittlungen am Ende vor allem um einen früheren CIA-Mitarbeiter. Die Beweise hätten aber nicht für eine Festnahme ausgereicht.

Maulwurf bei der CIA?

Bis heute ist dem Bericht zufolge unklar, warum das Informantennetz zerschlagen werden konnte. Ermittler hielten einen Spion in der CIA selbst oder einen Hackerangriff auf das geheime Kommunikationssystem des Auslandsgeheimdienstes für möglich. Es handle sich um den schwersten derartigen Vorfall seit Jahrzehnten.

Die Verluste seien vergleichbar mit denen in der Sowjetunion und in Russland durch den Verrat der zwei berüchtigten Spione Aldrich Ames und Robert Hanssen, heißt es in dem Bericht. Sowohl Ames, ehemaliger Chef der CIA-Abteilung Gegenspionage UdSSR, als auch Hanssen, FBI-Mitarbeiter im der Abteilung Spionageabwehr, spielten ihr Wissen an die Geheimdienste in Moskau weiter, durch die zahlreiche amerikanischen Doppelagenten in der Sowjetunion beziehungsweise in Russland aufflogen. Mindestens zehn von ihnen wurden aufgrund der Informationen hingerichtet.

mak/se (rtr, afp, ap)