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Claudia Kemfert: „Kampf um die Ressourcen voll entfacht“

28. März 2006

Energie- und Rohstoffexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview von DW-TV

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Claudia Kemfert, DIW, im Studio von DW-TV in Berlin

Claudia Kemfert, Energie- und Rohstoffexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), ist der Auffassung, dass eine ernste Energiekrise droht. „Der Kampf um die Ressourcen ist schon voll entfacht“, sagte sie im Interview von DW-TV. „Wir wissen ja, dass Öl maximal noch 15 Jahre zur Verfügung steht, Gas vielleicht etwas länger, etwa 30 Jahre. Aber wir haben es in der Tat noch nicht geschafft, auf Alternativen umzusteigen.“

Es drohe ein gefährlicher Verteilungskampf, der den Preis weiter hoch treibe. „Beim Öl sehen wir das ja schon, da sind wir mittendrin.“ Auch beim Gas stehe man „am Beginn eines solchen Verteilungskampfes. Russland hat hier große Reserven, insofern ist Russland auch ein wichtiger Partner. Aber auch andere, eher politisch instabile Länder wie der Iran.“

Die Abhängigkeit Europas etwa vom Gas aus Russland, sei „höchst gefährlich“. Man müsse daher verstärkt auf heimische Ressourcen setzen. „Das muss auch verstärkt die Politik tun, da ist bisher leider zu wenig passiert“, so Kemfert im deutschen Auslandsfernsehen. Man brauche erneuerbare Energien, „natürlich auch Nuklearenergie“, was aus deutscher Sicht „unbequem“ sei. Ebenso sei die Kohle hierzulande weiterhin „sehr wichtig“.

28. März 2006
116/06