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Commerzbank bleibt im Plus

2. November 2015

Das Tagesgeschäft läuft wieder. So kann der scheidende Konzernchef Blessing mit einem Abschiedsgeschenk aufwarten: Zum ersten Mal seit 2008 könnten die Aktionäre wieder eine Dividende von der Commerzbank bekommen.

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Symbolbild Stresstest Banken
Bild: picture-alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Commerzbank-Chef Martin Blessing hält sein Institut in der Erfolgsspur und will sich mit der ersten Dividende seiner Amtszeit verabschieden. Im dritten Quartal 2015 steigerte das zweitgrößte deutsche Geldhaus den operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 429 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Montag in Frankfurt mitteilte. Dabei profitierte das Institut erneut von kräftigen Zuwächsen im Privatkundengeschäft. Zudem musste die Bank dank der robusten Konjunktur weniger Geld für faule Kredite zurücklegen. Insgesamt gab es allerdings einen Dämpfer. Der Überschuss sackte im dritten Quartal um acht Prozent auf 207 Millionen Euro ab. Grund dafür war vor allem eine deutlich höhere Steuerquote.

Nach neun Monaten hat die Commerzbank unter dem Strich 853 Millionen Euro verdient, gut 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit sieht sich der Konzern weiter auf Kurs zur ersten Dividendenzahlung seit 2008. "Aus heutiger Sicht plant der Vorstand, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen", ließ Blessing mitteilen. Es wäre die erste Ausschüttung, seit er im Mai 2008 an die Konzernspitze kam.

Privatkunden zahlen sich aus

Der 52-Jährige sieht den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied gekommen und will seinen im Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Kurz nach seinem Amtsantritt im Mai 2008 hatte die Commerzbank mitten in der Finanzkrise die Dresdner Bank übernommen und musste in der Folge selbst mit mehr als 18 Milliarden Euro Steuergeldern vom Staat gerettet werden. Inzwischen sei die Bank wieder erfolgreich auf Kurs, bilanzierte Blessing. Insbesondere Investitionen ins Privatkundengeschäft zahlen sich aus.

So gewann die Bank seit Beginn ihrer Offensive Ende 2012 gut 750.000 zusätzliche Kunden. Die Privatkundensparte war auch der größte operative Gewinntreiber. Sie hat ihr Jahresziel von einer halben Milliarde Euro Gewinn mit 562 Millionen schon nach neun Monaten erreicht. Im dritten Quartal wurde das Ergebnis fast verdoppelt. Darin ist auch eine Sonderdividende aus dem Gemeinschaftsunternehmen Euro Kartensysteme enthalten.

Die konzerneigene Bad Bank, in der Problemanlagen gebündelt sind, erwirtschaftete erstmals seit ihrer Einrichtung vor mehr als vier Jahren einen Quartalsgewinn. Dagegen musste die Bank im wichtigen Geschäft mit Mittelstandskunden Federn lassen. Neben dem hohen Wettbewerbsdruck schlug auch die Insolvenz des Gebäudeausrüsters Imtech ins Kontor, an dem die Bank mit 11,8 Prozent beteilig ist. Darauf wurden nun Abschreibungen von 41 Millionen Euro fällig. Für die letzten Wochen des Jahres bleibt die Bank optimistisch. Im Kerngeschäft sollen Erträge und Marktanteile weiter wachsen.

iw/wen (dpa, rtrs)