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Connecticut reagiert auf Amoklauf

4. April 2013

Im Kongress stößt Präsident Obama mit seinem Vorstoß, das Waffenrecht zu verschärfen, auf erbitterten Widerstand. Nun handeln die Bundesstaaten selbst. In Connecticut soll es das bisher schärfste US-Waffengesetz geben.

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Käufer prüfen Pistolen (Foto: picture-alliance/Landov)
Bild: picture-alliance/Landov

Knapp vier Monate nach dem verheerenden Amoklauf an einer Grundschule in Connecticut werden in dem Ostküstenstaat Fakten geschaffen. Mit 26 zu 10 stimmten die Mitglieder des dortigen Senats für eine massive Verschärfung des Waffengesetzes. Das Abgeordnetenhaus will an diesem Donnerstag nachziehen. Unmittelbar im Anschluss daran will der demokratische Gouverneur Dan Malloy das Gesetz unterzeichnen.

Sturmgewehr-Verbot

Danach dürfen rund 100 Sturmgewehr-Fabrikate nicht mehr an US-Bürger verkauft werden. Die maximal zulässige Zahl von Patronen pro Magazin wird auf zehn begrenzt. Zudem wird das Mindestalter für Waffenkäufer von 18 auf 21 Jahre angehoben. Auch wird erstmals ein staatliches Register eingerichtet, das die Daten von Personen mit Vorstrafen wegen Waffendelikten sammelt.

Die Gesetzesvorlage war eingebracht worden, nachdem in dem Bundesstaat am 14. Dezember ein 20-Jähriger in einer Grundschule in Newtown 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen hatte, bevor er sich selbst richtete. Der Attentäter verwendete bei seinem Blutbad ein legal erworbenes Sturmgewehr, wie es auch vom Militär benutzt wird. Seither verabschiedeten bereits die US-Bundesstaaten New York und Colorado schärfere Waffengesetze.

USA: 88 Feuerwaffen auf 100 Einwohner

Obama redet und redet...

Präsident Barack Obama warb in einer Rede in Denver im Bundesstaat Colorado nochmals mit deutlichen Worten für ein landesweit strengeres Waffenrecht.

Er wies darauf hin, dass seit dem Schulmassaker von Newtown mehr als 2000 Menschen in den USA Opfer von Waffengewalt geworden seien. Dennoch verliert der US-Präsident im Kampf um strengere Gesetze zunehmend an Boden.

Der entsprechende Gesetzentwurf im Kongress wird auf Betreiben der mächtigen Waffenlobby immer weiter verwässert. Nachdem bereits ein Verbot von Sturmgewehren nicht in die Vorlage aufgenommen worden war, gibt es nun Vorbehalte vieler Abgeordneter gegen die Absicht, die Daten der Waffenkäufer zu überprüfen. Auch die Aussichten für ein Verbot von Magazinen, etwa für Pistolen oder Gewehre, mit mehr als zehn Schuss, seien denkbar schlecht, berichtet die "Washington Post".

se/re (afp, rtr, dpa)