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Costa Concordia beendet letzte Reise

27. Juli 2014

Nach zweieinhalbjähriger Bergungsaktion vor Giglio und mehrtägiger Fahrt hat das havarierte italienische Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" Genua erreicht. Dort hat das nächste komplizierte Manöver begonnen.

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Die "Costa Concordia" kurz vor Genua (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Marco Bertorello/AFP/Getty Images

Die letzte Reise der "Costa Concordia" verlief planmäßig: Die Schlepper, die das Wrack bis vor die Küste der ligurischen Hafenstadt gebracht hatten, wurden am Sonntagmorgen losgemacht. Dafür übernahmen mehrere Hafenschlepper das verunglückte Kreuzfahrtschiff. Bereits zwei Meilen vor der Hafeneinfahrt waren am frühen Morgen Hafenlotsen an Bord gegangen. Im Laufe des Sonntags sollte die "Costa Concordia" vorsichtig an ihren Platz im Hafen navigiert werden. Genua erwartet zahlreiche Schaulustige, auch der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi will kommen. Die "Costa Conciordia" soll in der ligurischen Metropole verschrottet werden - was zwei Jahre lang dauern dürfte.

Das Kreuzfahrtschiff von der doppelten Größe der "Titanic" war am 13. Januar 2012 zu nah an die kleine italienische Mittelmeer-Insel Giglio herangefahren, auf einen Felsen aufgelaufen und gekentert. 32 Menschen starben, unter ihnen zwölf Deutsche. Der damalige Kapitän Francesco Schettino muss sich seit einigen Wochen vor Gericht verantworten - unter anderem wegen fahrlässiger Tötung.

Einzigartig

Der Havarie folgte eine einzigartige Bergungsaktion, die am Ende - nach dem Abwracken - insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro gekostet haben wird. Ein internationales Team richtete das Schiff auf und bereitete es in monatelanger Arbeit auf seinen Abtransport vor. Am vergangenen Mittwoch schließlich konnte die 290 Meter lange "Costa Concordia" endlich weggeschleppt werden.

"Costa Concordia" vor Giglio (Foto: picture alliance)
2013: Die "Costa Concordia" vor GiglioBild: picture-alliance/dpa

Für die gut 350 Kilometer lange Strecke nach Genua benötigte der Konvoi aus dem Kreuzfahrtriesen sowie mehreren Schleppern und Begleitbooten somit fast vier Tage. Gefahren wurde nach Angaben der Reederei Costa Crociere mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Knoten, was etwa 3,7 Kilometern in der Stunde entspricht.

Die "Costa Concordia" war 2005 unter italienischer Flagge vom Stapel gelaufen, die Baukosten betrugen damals rund 450 Millionen Euro. Es gibt noch ein weitgehend baugleiches Schiff, die "Costa Serena".

wa/wl (dpa, afp)