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Millionen-Beute per Internet

10. Mai 2013

In einer großangelegten Cyber-Attacke haben Bankräuber insgesamt 45 Millionen Dollar (rund 34 Millionen Euro) weltweit erbeutet. Betroffen waren 26 Staaten. Der Coup dauerte nur einige Stunden.

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Eine Frau tippt auf einer Computertastatur (Foto: Jochen Lübke/dpa)
Computer / Tastatur / InternetkriminalitätBild: picture-alliance/dpa

Sieben mutmaßliche Mitglieder der New Yorker Zelle der internationalen Cyber-Bande wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft gefasst und angeklagt. Ein achter Verdächtiger, der mutmaßliche Anführer, sei Ende April in der Dominikanischen Republik ermordet worden, hieß es.

Allein in New York erbeuteten die Diebe den Angaben zufolge 2,8 Millionen Dollar, indem sie mit manipulierten Karten an hunderten Automaten Geld abhoben. Staatsanwältin Loretta Lynch sprach von einem "massiven Raubzug im Stile des 21. Jahrhunderts", bei dem statt Pistolen und Masken Laptops und das Internet verwendet wurden. Dabei sei die Organisation mit "chirurgischer Präzision" vorgegangen.

Millionen-Raub per Internet

Mehrere Monate lang hackten die Kriminellen demnach die Daten von Prepaid-Kreditkarten, wie sie etwa von Hilfsorganisationen eingesetzt werden. Dann hoben sie die Grenze für Bar-Abhebungen auf. Die gestohlenen Daten wurden auf Magnetkarten geladen, mit deren Hilfe die mit gestohlenen PIN-Nummern ausgestatteten Räuber innerhalb kurzer Zeit Millionen von Dollar abhoben. Die Organisation schlug laut US-Justiz zweimal in mehreren Ländern gleichzeitig zu: Im Dezember 2012 sowie im Februar diesen Jahres.

Ermittlungen auch in Deutschland

Betroffen waren demnach die Rakabank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bank of Muscat in Oman. Die New Yorker Zelle machte sich nach ihrem Beutezug schnell ans Geldwaschen: laut Anklageschrift eröffnete sie ein Konto bei einer Bank in Miami und kaufte Luxuslimousinen sowie unter anderem Rolex-Uhren.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft dankte den Ermittlungsbehörden in zahlreichen Ländern für ihre Zusammenarbeit, darunter auch in Deutschland. Welche anderen Staaten von dem Beutezug betroffen waren, erklärten die US-Behörden jedoch zunächst nicht. In dem Fall werde weiter international ermittelt.

re/gmf (afp, dpa, rtr, ap)