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Dürrenmatt-Witwe klagt in Berlin

5. April 2005
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Knapp 15 Jahre nach dem Tod von Friedrich Dürrenmatt zieht seine Witwe Charlotte Kerr wegen angeblich falscher Behauptungen über den Dramatiker vor Gericht. Beim erfahren vor dem Landgericht Berlin geht es am (morgigen) Dienstag um mehrere Schilderungen, die der Schweizer Autor Hugo Loetscher in seiner Sammlung "Lesen statt klettern. Aufsätze zur literarischen Schweiz" im Zusammenhang mit Dürrenmatts Beerdigung veröffentlicht hat. Kerr verklagt Loetscher deswegen auf Unterlassung. Strittig ist Schweizer Medienberichten zufolge unter anderem der Inhalt eines Telefonats, das Loetscher mit Kerr führte. Loetscher soll es aber zukünftig auch unterlassen, in seinem Buch weiter zu
behaupten, er habe auf Dürrenmatts Nachttisch einen Schmöker von Stephen King gesehen. Schilderungen über eine Szene am Sarg sind ebenso Streitgegenstand wie Loetschers Beschreibung, der Tote habe mit gefalteten Händen dagelegen. Für den Fall der Zuwiderhandlung
soll Loetscher 80.000 Schweizer Franken, rund 51.000 Euro, zahlen. Das Buch erschien 2003 im Schweizer Diogenes-Verlag. "Wir wissen auch nicht, was Frau Kerr jetzt noch erreichen will", sagte Pressesprecherin Ruth Geiger in Zürich. Die erste Auflage von rund 10.000 Büchern sei ohnehin "schon fast vergriffen". Loetscher werde beim Prozess dabei sein.