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Daniel Libeskind: Manhattan auf "nie gekannte Weise wiederbeleben"

US-amerikanischer Architekt im Interview mit DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle

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Der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind will in New York "die Rolle Manhattans auf eine aussagekräftige, nie zuvor gekannte Weise wiederbeleben" und so zum Gedenken an die Tragödie vom 11. September 2001 beitragen. Das sagte der in Berlin lebende Libeskind in einem Interview mit DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle. Eine Jury hatte sich beim Wettbewerb um das neue Gebäude an der Stelle des zerstörten World Trade Center unter rund 3.000 Teilnehmern für die Entwürfe von Libeskind und des New Yorker Architektenteams "Think" ausgesprochen. Eine endgültige Entscheidung wird in drei Wochen erwartet.
Libeskind bezeichnete gegenüber der DW seine Idee, ein über 500 Meter hohes, nach oben spitz zulaufendes Haus zu bauen, das eine Reflexion der Freiheitsstatue darstellt, als "sehr bewegend". Die Stätte um die rund 24 Meter tiefe Bodenwanne, die er als Mahnmal erhalten will, sei ein "heiliger und spiritueller Ort". Diese Reste "bezeugen die Stärke der Demokratie und das, was den Angriffen standgehalten hat. Diese Wände zusammen mit den unauslöschlichen Spuren schaffen ein Denkmal, das der Würde und Bedeutung dieses Ortes angemessen ist", so Libeskind weiter.

Der gebürtige Pole, der seit 1965 US-Staatsbürger ist, plant am "Ground Zero" einen "Park der Helden" und die Installation eines Lichtkeils. Dort werde jedes Jahr am 11. September die Sonne scheinen: zwischen 8.46 Uhr (Ortszeit), als der erste Turm getroffen wurde und 10.28 Uhr, als der zweite Turm zusammenbrach.

"Ich denke nicht über meine Chancen nach, sondern an eine Konzeption, die Integrität besitzt und eine Qualität, die nicht nur den Kopf anspricht, sondern auch die Seele", sagte Libeskind der Deutschen Welle weiter.

6. Februar 2003
033/03