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Lifestyle

Das Comeback des Filterkaffees

2. März 2013

Jahrzehntelang hatte der Filterkaffee einen schlechten Ruf. Schuld daran waren die Filtermaschinen, in denen ein Gebräu so lang vor sich hin gärte, bis es wie Erdöl schmeckte. Gepresster Kaffee - das Espresso-Prinzip - geht schnell und ist immer frisch, weil jede Tasse einzeln zubereitet wird. Filterkaffee dagegen ist aufwendig zu brühen,entwickelt dafür aber auch mehr Geschmack.

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Viele verdrehen beim Wort "Filterkaffee" die Augen. Wenn schon Kaffee, dann bitte Latte macchiato, Caffe latte oder zumindest Cappuccino. Das Problem dabei: Das wahre Kaffeearoma bleibt vor lauter Milch oft auf der Strecke. Kenner greifen wieder häufiger zur guten alten Filtertüte - und brühen den Kaffee geduldig von Hand auf, zum Teil mit Geräten, die aus einem Chemielabor zu stammen scheinen. Denn: nur gefiltert kommt die wahre Komplexität von Kaffee, der mehr Aromen als Wein besitzt, zum Vorschein. In den vergangenen zehn Jahren ging der Trend zwar in Richtung espressobasierter Getränke wie Latte macchiato. Filterkaffee bleibt aber der Klassiker unter den Kaffeegetränken, so der Deutsche Kaffeeverband. Rund zwei Drittel der Deutschen trinken ihren Kaffee nach wie vor so. Auch Coffeepads und Kaffeekapseln hätten dem guten alten Filterkaffe nichts anhaben können, sondern nur stärkere Aufmerksamkeit bekommen, weil sie neu waren. 149 Liter Kaffee trinkt der Deutsche durchschnittlich im Jahr - mehr als Mineralwasser oder Bier. Filterkaffee ist aromatischer und bekömmlicher als zum Beispiel Espresso, denn beim Handfiltern lösen sich viel weniger Bitterstoffe als bei anderen Zubereitungsarten. Und: Unterschiedliche Geschmacksnoten lassen sich besser herausschmecken. Die richtige Vorgehensweise ist dabei eine Wissenschaft für sich. Die Kaffees, in denen derart viel Bohei um den Kaffee gemacht wird, nennen sich neudeutsch "Brew Bars". Und die befinden sich in der Regel in den Szenevierteln der Metropolen.