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Das Ende des Mythos um die Kursk

Christoph Wanner19. Februar 2002

Anderthalb Jahre nach dem Untergang des russischen Atom-U-Bootes ist es vorbei mit dem Ruhm der Kursk - Mannschaft. DW-Korrespondent Christoph Wanner berichtet.

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Das Ende der Untersuchungsarbeiten am Wrack liefert zwar nicht den Grund für die Tragödie im Nordmeer, wirft aber einen Schatten auf die 118 toten Seeleute.

Nach ihrem erbärmlichen Tod auf dem Grund der Barentssee wurde die Kursk - Besatzung zu Helden Rußlands gemacht. Jeder einzelne wurde posthum mit dem Heldenorden ausgezeichnet. Die Männer hätten bis zum letzten um ihr U- Boot gekämpft, hieß es im Herbst 2000. Jetzt werden erstmals Vorwürfe gegen die Seeleute laut. Plötzlich kratzt einer an der Legende.

Der Generalstaatsanwalt wirft ihnen "typische vaterländische Schlamperei" vor. Jahrelang habe die Mannschaft die Sicherheitsvorschriften mißachtet. Die Ermittler werfen ihr sogar "grobe Verstöße" vor. Eine Rettung wurde so gar unmöglich gemacht, wettert der oberste Staatsanwalt Wladimir Ustinow. Eigentlich sollte er nur die Unfallursache klären. Doch die blieb er schuldig. Dafür beschädigt er das Ansehen der Seeleute. Das ist etwas typisch Russisches. Immer wenn etwas tragisches passiert, wird einer zum Sündenbock gemacht, ob er was dafür kann oder nicht.