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Das Finale

Monika Lohmüller28. Juni 2002

Man stelle sich vor, die Vorschläge der von der Bundesregierung unter Leitung von Peter Hartz eingesetzten Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes seien Fußbälle, die alle auf einem Fußballfeld liegen.

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Die Spieler, wie der Libero, Kanzler Gerhard Schröder, der Torjäger, Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber, oder auch die Verteidiger der Gewerkschaften und Stürmer der Arbeitgeber, müssten sich also entscheiden, mit welchen Bällen sie spielen und welche sie ins gegnerische Tor schießen wollen.

So in etwa sieht das derzeit mit den Reformvorschlägen der Hartz-Kommission aus,
die dazu beitragen sollen, die Arbeitslosigkeit in Deutschland drastisch zu
senken. Das Pech ist nur, dass die vielen Bälle, gefüllt mit ungewöhnlichen Ideen, just zu dem Zeitpunkt auf dem Spielfeld landen, als Deuschland sich im Finale, sprich im Bundestagswahlkampf befindet.

Die Regierungsparteien erwägen bereits, einige Vorschläge noch vor der Wahl umzusetzen, wohl wissend, dass die hohe Arbeitslosigkeit eine offene Flanke ist. Aber das wird in der normalen Spielzeit wohl nicht mehr gelingen.

Die Opposition kickt derweil leichtfüssig mit der einen oder anderen Steilvorlage. Die Zuschauer, die Wähler also, haben Mühe, dabei den Überblick zu behalten. Denn, bevor der Pokal an eine neue Mannschaft vergeben wird, müssen sie noch herausfinden, welche Seite, welche Partei, in Sachen Arbeitsmarkt wirklich mit einem Ball in Richtung Tor stürmen oder nur auf Zeit spielen will. Vielleicht wird das ja auch ein faires Endspiel.