"Das neue Elterngeld geht völlig in die falsche Richtung" | Service | DW | 17.06.2006
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"Das neue Elterngeld geht völlig in die falsche Richtung"

Die Fußball-WM in Deutschland beschäftigt die User von DW-WORLD.DE. Doch der Tod des Terroristen Al-Sarkawi, die EU-Verhandlungen mit Ankara und das neue Elterngeld erregten auch einige Aufmerksamkeit.

Foto des getöteten Terroisten Al-Sarkawi in den Medien

Unabhängig der verschiedenen Standpunkte und Denkungsweisen - Al-Sarkawi abzulichten, um über ihn zu siegen, ist mehr als nur billig. Schlimm genug, dass viele Menschen durch ihn und uns sterben mussten. Ihn nun auch noch zu fotografieren und dadurch für die einen zum Helden und Freiheitskämpfer, und für die anderen zum geschlagenen, besiegten Feind zu erklären, verbietet der Anstand und Respekt vor dem Leben. Jörg Thiede

War die Liquidierung von Al-Sarkawi legitim?

Heiligt der Zweck die Mittel? Was also, wenn der "Schlag gegen den Terror" selber Züge von Terrorismus trüge? Wenn Präsident George W. Bush behauptet, die US-Truppen hätten "den meist gesuchten Terroristen im Irak der Gerechtigkeit zugeführt" (zitiert z.B. in der Süddeutschen Zeitung), so ist das ein Plädoyer für eine nach internationalem Recht geächtete Lynchjustiz. Bei dem Bomberangriff starben sieben weitere Menschen, unter ihnen sein Berater Scheich Abdel Rahman, ein Kind und eine Frau. Um welcher Werte willen hat die "Wertegemeinschaft West" diese anderen hingerichtet? Oder reicht mittlerweile schon dies: Wer in der Nähe des "Menschenschlächters und terroristischen Blutsäufers" (so oder ähnlich formulieren viele Medien) angetroffen wird, hat nichts Besseres verdient als den Tod? Die Frau trug sicher ein Kopftuch, das Kind hatte womöglich schon einen Ausbildungsplatz im Terroristenlager sicher – also nicht schade drum? Es beschämt, dass der Bruch des Völkerrechts, veranstaltet von der selbsternannten Führungsmacht der so genannten freien Welt (die sich auf hohe moralische Werte zu gründen vorgibt) von unseren eigenen Politikerinnen und Politikern so offen begrüßt wird; zumindest gibt man sich sehr zufrieden über das Resultat. Auch die Medien, die sonst so gerne von "unbeteiligten" oder "unschuldigen" Opfern sprechen, geben sich äußerst bedeckt. Können sich Politik und Medien eine standhafte Moral deshalb nicht leisten, weil sie dann auch die israelischen gezielten Tötungen von Verdächtigen nicht mehr frisch und frei beklatschen könnten? Wie sagte doch Stanislaw J. Lec: "Sein Gewissen war rein – er benutzte es nie". Thomas Kahlix

Einen Führer einer Untergrundorganisation zu töten, ist ein Schlag ins Wasser. Man könnte sagen, von der Vergangenheit nichts gelehrt. Es wird so lange im Untergrund brodeln, bis die Amerikaner respektive das Volk von der Verführerclique genug hat. Zahlen für diesen sinnlosen Krieg muss ja das amerikanische Volk, auch viele amerikanische Familien werden in bittere Not und ins Leid gestürzt. Mit diesen hunderten von Milliarden Doller hätte Amerika eine bessere Welt schaffen können! Aber was ist dann mit der Lobby der Kriegsindustrie? Da gäbe es keine großen Gewinne. Walter Krauer

EU einig über gemeinsame Position für Türkei-Verhandlungen

Zur Frage, wie die Bremsversuche von Zypern zu beurteilen seien, meine ich: Sie verdeutlichen, dass es der griechisch-orthodox orientierten derzeitigen Einheitsregierung darum geht, die uneingeschränkte Kontrolle über die türkisch-mohammedanische Minderheit zu sichern und jede Sonderregelung zugunsten dieser Minderheit zu verhindern. Beispiele dafür und auch dafür, wie man parlamentarische Minderheitsvertretungen ausbremst, finden sich in der europäischen Geschichte zur Genüge. Erzbischof Makarios lässt grüssen, und die EU wird noch viel zu tun haben, ehe sie - wenn überhaupt - wenigstens einen ausreichenden Minderheitenschutz auf der Insel sicherstellen kann. Die Türkei wird dabei auch einige Probleme haben oder bekommen, denn sie wird zwangsläufig immer unter dem Anfangsverdacht stehen, dass es ihr nicht nur um Minderheitenschutz, sondern auch um ihren Einfluss auf der Insel geht - was man derzeit Griechenland anscheinend selbstverständlich zugesteht. Ach ja: Leistet die EU derzeit Ausgleichszahlungen zugunsten Zyperns, z.B. zwecks Förderung des Tourismus' oder anderer Möglichkeiten zur Entwicklung des Lebensstandards? Und wer bekommt die? Altermann

Es ist eine Unverschämtheit. Die Türkei benimmt sich als Antragsteller so, als könne sie die Beitrittsbedingungen diktieren. Nein, die Türkei ist diejenige, die der EU beitreten möchte und muss sich demnach nach den Bedingungen der Europäischen Union richten, nicht umgekehrt. Zypern kam der Türkei letztes Jahr sogar entgegen, indem es zunächst hinnahm, dass die nationalistische Türkei ihre Häfen für zypriotische Schiffe blockierte. Die EU sollte nun aber ihrem Mitglied Zypern zur Seite stehen und gegenüber der Türkei die Einhaltung längst überfälliger vertragliche Vereinbarungen einfordern. Heinrich Koch

Tausende von griechischen Zyprioten wurden aus ihrer jahrtausendlangen Heimat vertrieben. Die Griechen leiden immer noch stark darunter. Wieso soll man also die Türkei in die EU aufnehmen? Sie bekamen ihre Häuser nicht wieder. Zypern gehört den Griechen. Die Türkei hat kein Anrecht, Forderungen zu stellen. Ich hoffe, die Türkei sieht das ein und zieht sich zurück. Da gibt es aber auch noch andere Probleme, wie z.B. die Anerkennung des Völkermordes an Christen (Armenier und Griechen). "Grieche"

Gewinner und Verlierer der WM

Ich finde es skandalös, dass sich der Weltfußballverband FIFA und deren Funktionäre an der WM bereichern, und dies u. a. auf Kosten der Ärmsten der Armen. Vermutlich sind es die gleichen, die sich dann moralisch entrüsten, wenn gerade in diesen Ländern Rekrutierungsversuche islamistischer Vereine und Koranschulen immer erfolgreicher werden. Ulrike Katzenberger

(…) Nach meiner Erkenntnis sind Religion und Sport in der heutigen Form dazu da die Massen von den weltweiten Problemen abzulenken oder einzuschläfern. Auf lange Sicht gesehen endet das später in Unruhen, wenn nicht gar in Gewalt und Revolution, so den Bürgern die Augen aufgehen. Im Sport so wie er dargestellt wird, und wie jeder eigentlich erkennen sollte, geht es um das große Geld aber nicht um das, was die Medien berichten: Freundschaft, Völkerverbundenheit. Dafür würde es ja keinen so großen Polizeischutz brauchen der eine Milliarde an Kosten verursacht. Sport ist eine gute Sache, wenn er nicht in teuren Stadien stattfindet. Sondern wenn der einzelne Bürger den Sport für seine Gesundheit am eigenen Körper anwendet! Dafür braucht es keinen Fernseher, kein nachfüllbares Bierglas und keine Bretzel. Walter Krauer

WM-Eröffnungsfeier

Grandios, bringt Deutschland in der Welt einen Haufen Pluspunkte ein. Bringt auch Bayern das gewünschte Image. Krachlederhosen und Kuhglocken modern und fetzig präsentiert. Mein Kompliment kommt von einer kleinen Pazifik-Insel im Golf von Panama. Gratulation. Günter S. Hamacher

Ich bin in Polen geboren und bin natürlich für POLSKA! Ich finde es schade, dass Podolski und Klose bei der deutschen Nationalelf mitspielen und nicht ihre Heimat vertreten. Ich hoffe jedoch, dass es ein spannendes Spiel wird und Polen es auch ohne die beiden schafft! Agnes

Das Spiel Argentinien-Elfenbeinküste war einfach traumhaft, es wurde gekämpft wie man es selten sieht! Jedoch als Luis Gonzales - auch "Lucho" genannt - ins Spiel kam, schien die Partie gelaufen, da er sehr schnell die Spieler deckte, und dem Mittelfeld die Sicherheit gab, die es benötigte. Ein großes Lob an beide Mannschaften. Michi

Elterngeld

Ich finde das neue Gesetz zum Elterngeld unsozial in höchstem Maße. Es ist nicht einleuchtend, warum reichere Paare eine höhere Unterstützung erhalten als gering verdienende. Ulrike Stanger

Also ich finds sehr gut und hoffe, dass der Gesetzesentwurf auch in Kraft tritt. Ich bin zurzeit berufstätig und schwanger - Stichtag 14.1.2007. Könnte zwar knapp werden, aber allgemein gesehen muss ich sagen, wäre das Elterngeld eine große Hilfe. Als berufstätige Eltern kalkuliert man eben auch mit zwei Gehältern und hat entsprechende Ausgaben - da muss man sich wirklich genau überlegen - reicht ein Gehalt fürs Erste aus? Und was ist dann? Aber irgendwann muss man eine Entscheidung treffen und da hat in unserem Fall der Wunsch nach einem Kind überwogen und mit einer solchen Unterstützung muss man sich anfangs einfach weniger Sorgen machen und kann die Situation auch sicherlich mehr genießen. Endlich mal wieder etwas Positives in diesem Lande! Melanie Demski

Das neue Elterngeld geht völlig in die falsche Richtung! Menschen, die es sich durchaus leisten können Kinder zu bekommen und diese zu ernähren, werden vom Staat bevorzugt. Sozial schwache Familien hingegen erhalten nur noch 50 Prozent des bisherigen Erziehungsgeldes, dabei sind gerade diese Familien und vor allem Alleinerziehende auf dieses Erziehungsgeld angewiesen. Denn wir haben ja schließlich noch ein weiteres Problem in Deutschland: so gut wie keine Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren. Was machen also die ganzen Gutverdiener, die Kinder bekommen nach den 14 Monaten? Aber die können sich ja ein Kindermädchen bzw. eine Tagesmutter leisten. Und was machen die Alleinerziehenden und sozial Schwachen? Am besten kriegen sie keine Kinder mehr und dann haben unsere Politiker ja endlich ihr Ziel erreicht! Denn laut Finanzminister Peer Steinbrück wird in Deutschland keine Sozialpolitik, sondern Familienpolitik gemacht. Als vierfache Mutter, die dank mangelnder Betreuungsplätze ihre Ausbildung irgendwann abgebrochen hat und bis heute kein ALG II oder sonstige Sozialleistungen bezieht, sage ich Danke! Nicole Müller-Orth

Die niedrige Geburtenrate ist kein finanzielles Problem, sondern ein Werteproblem. Glauben denn die Parteien dass die Akademikerinnen an der unterdurchschnittlichen Geburtenrate schuld sind? Mit allem Respekt, aber gibt es als Grundgesamtheit überhaupt so viele Akademikerinnen die diese Rate signifikant beeinflussen können und nach oben bringen? Dies ist doch nur vorgeschoben für die mangelnde Bereitschaft, familienfreundliche Politik zu machen und andererseits die Familie wieder mehr in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen. Die Werte, die heute Menschen im Allgemeinen vermittelt werden, sind doch nur noch finanzieller Natur. Bsp. Humankapital = Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters in Euro gemessen. Wenn man allein nur die Zeitung aufschlägt, hagelt es nur noch Datenmaterial zu Indikatoren, Prozenten etc., die unsere Politiker inflationär unters Volk bringen. Aber eine zündende Idee wie man Familien unterstützen kann, ist noch keinem gekommen, da ist ein Geldangebot, das nur von einer eingeschränkten Gruppe genutzt werden kann, das einfachste. Wir haben selbst zwei Kinder, wenn wir jetzt ein Drittes bekommen würden und das Elterngeld in Anspruch nehmen, müssten wir erhebliche Einschnitte hinnehmen. Also die Gruppe, die wahrscheinlich weitaus williger wäre weitere Kinder zu bekommen hat m.E. keine Vorteile - eher Nachteile. Christoph Lindner

Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns vor, Zuschriften zu kürzen.

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