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Das rülpsende Monster kehrt zurück

1. Juli 2004

In nur 26 Tagen ist "Shrek 2" mit einem Einspielergebnis von 353 Millionen Dollar in den USA zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten aufgestiegen. Die Persiflage strotzt nur so vor Slapstick und Situationskomik.

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Baby, ich bin ein OgerBild: AP

Alle Drachen und Diktatoren wurden besiegt. Fast das komplette Grimmsche Märchenpersonal wurde durch den Kakao gezogen. Und Shrek, Protagonist und Oger - laut Märchenlexikon ein Menschenfresser -, rettete seinen Ruf und seine Göttergattin Fiona. Soweit "Shrek I". Vor drei Jahren brachte der digitale Animationsfilm weltweit rund 480 Millionen Dollar in die Kinokassen. Und die Dreamworks-Studios schnappten mit der Geschichte des rülpsenden grünen Sumpfbewohners dem Disney-Konzern den ersten Oscar in der neu geschaffenen Kategorie "Bester animierter Spielfilm" weg.

Erfolgreicher denn je

Nun ist "Shrek II" in den USA angelaufen - noch erfolgreicher als sein Vorgänger. In nur vier Wochen spielte "Shrek II" 353 Dollar ein und stellt damit einen neuen Rekord auf. Die Fortsetzung der Geschichte um den Sumpfbewohner verzichtet zwar auf Überraschungseffekte und ein Stück Magie des Originals, ist dafür aber "erwachsener", pointenreicher und eine Spur lässiger geraten.

Versachery und Vollzeit-Oger

Shrek
ShrekBild: dpa

Zum Inhalt: Kaum zurückgekehrt von den Flitterwochen, werden Shrek und Gemahlin von Fionas Eltern ins Reich "Weit Weit Weg" eingeladen. Der Name steht in großen Lettern an einem Berghang, und überhaupt ist dieses teure Pflaster, samt "Versachery"-Boutiquen und überlangen Kutschen, eine bloße Karikatur des eitlen Beverly Hills.

Kein Wunder, dass Fionas königliche Eltern von dem rülpsenden Unhold an der Seite ihrer Tochter nicht begeistert sind. Und auch Fiona, nun Vollzeit-Oger, hatten sie nicht so "vollschlank" in Erinnerung. Eine fiese Fee sät zusätzlich Zwietracht, will sie Fiona doch mit ihrem Sohn "Prince Charming" verkuppeln, der sein geföntes Haar so elegant schön zurückwerfen kann.

Grandioser Unfug

Von der allerersten Sekunde an sieht sich der Zuschauer einem Feuerwerk von Situationskomik, Slapstick, ironischen Dialog-Duellen, gut gelaunten Popkultur-Referenzen und absurden Einfällen ausgesetzt: Ein grandioser Unfug, der nicht nur in dieser Kinosaison seinesgleichen sucht. Die detailverliebte Animation, die rasante Kamerafahrten und schräge Blickwinkel imitiert, ist so perfekt, dass man sie kaum mehr als "Trickfilm" wahrnimmt.

Gelegentlich nervt die Hollywood-und Social-Life-Persiflage allerdings durch Selbstverliebtheit und dreistes Product-Placement diverser Fast-Food-Ketten. Doch das schwache Handlungskonstrukt ist so randvoll gestopft mit Witzen, dass man sich den Film eigentlich mehrmals anschauen müsste, um alles mitzubekommen.

In die Jahre gekommen

Dass der zweite "Shrek" schon etwas "erwachsener" geworden ist, lässt sich an der Story-Entwicklung ablesen, die typische Erwachsenen-Themen wie Probleme mit den Schwiegereltern und Ehe-Zwistigkeiten aufgreift. Die sensationellen Einspielergebnisse in den USA nähren die Erwartung, dass der auf hohem technischen Niveau animierte und mit einem beschwingten Soundtrack ausgestattete "Shrek 2" seinen Siegeszug weltweit antreten wird. (mb)