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Das schwarze Gold der Ostsee - Der Kampf gegen die Gefahren des Öls in Litauen

17. Juni 2004

Jedes Jahr verkehren rund 60 000 Schiffe auf der Ostsee. Wenn nur eines von ihnen sinkt, ist das todbringend für viele Vögel und Fische. Und auch die Menschen profitieren dann nicht mehr vom so genannten schwarzen Gold.

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Ölverklebter Vogel
Ölverklebtes Gefieder: Viele Vögel sterben elendig, wenn ein Öltanker sinktBild: AP

Eine feine weiße Dünenlandschaft, sattgrüne Wälder, sanfte Wellen - Natur pur. Die Kurische Nehrung, eine Halbinsel vor der Küste Litauens, ist Weltkulturerbe der UNESCO. Doch das Idyll trügt. Im Sand findet man lauter kleine Ölklumpen und wenn man von einem Strandspaziergang zurückkommt entdeckt man immer wieder Ölspuren auf der Hose Auch die Netze der Fischer sind beim Einholen oft ölverklebt – und nicht mehr so voll wie früher.

Todbringende Fracht

„Vor einigen Jahren, daran erinnere ich mich noch gut, liefen mehrere Tonnen Öl vor der litauischen Küste aus. Es war furchtbar: für die ölverseuchten Seevögel konnten wir so gut wie nichts mehr tun“, erzählt Gediminas Grazhulevichius, Vogelkundler und Naturparkwächter.

Etliche Tiere starben als 2003 ein chinesischer Tanker vor der Küste Schwedens sank. Doch auch für die Menschen sind die Konsequenzen von Ölpesten verheerend. Sind die Strände schwarz und verschmutzt, kommen auch keine Touristen. Wenn ein Ölteppich auf dem Wasser schwimmt, können die Fischer ihre Netze nicht auswerfen. Da die Haupteinkommensquellen für die Bevölkerung im Tourismus und im Fischfang liegen sind die Menschen in Litauen auf eine intakte Umwelt angewiesen.

Schwarz auf weiß

Schon mehrmals in den letzten Jahrzehnten war die Ostsee Schauplatz von schweren Schiffshavarien. Doch es sind nicht nur die großen, medienträchtigen Tankerunfälle, die das Ökosystem der Ostsee bedrohen. Anlass zur Sorge ist auch der generelle Anstieg des Schiffsverkehrs und die damit steigende Gefahr von Unfällen.

Ein Grund warum die Ölverschmutzung der Ostsee und die maritime Sicherheit ganz oben auf der Prioritätenliste der HELCOM stehen. Dennoch ist und bleibt die Verschmutzung durch das so genannte schwarze Gold eine der größten Bedrohungen für die weißen Strände der Kurischen Nehrung.

Autorinnen: Vaida Pilibaityte und Tania Krämer

Redaktion: Peter Koppen