"Das Volk braucht den Tourismus" | Service | DW | 08.01.2005
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Service

"Das Volk braucht den Tourismus"

Nach wie vor bewegt nur ein Thema die DW-WORLD-Leser: das Seebeben in Südasien und die Folgen. Zwei Aspekte vor allem werden angesprochen: die internationale Solidarität und das fehlende Frühwarnsystem.

Wenn man sich die Satelliten- und Luftbildaufnahmen anschaut, so wird erkennbar, dass die zu beklagenden Opfer in den küstennahen Flachregionen absolut keine Chance hatten, diesem Inferno zu entrinnen. Was helfen könnte wäre eine Air-Task-Force, die im Falle eines herannahenden Desasters frühzeitig die Strandabschnitte abfliegt, um mit Licht- und Sirenensignalen Anwohner und Badegäste zu warnen, so dass für Flucht und Evakuierungen noch ausreichend Zeit bleibt. (H.S. Sassen)

Durch die Tektonik ist die Verschiebung von Erdplatten in der Tiefsee bekannt. Wissenschaftler wissen, dass sich die Schichten jährlich stark verschieben. Mir erscheint es unerklärlich, weshalb es in einigen der von dem schrecklichen Schicksalsschlag betroffenen Ländern nicht, ähnlich wie in Japan, ein Frühwarnsystem gibt. Eine solche Vorrichtung kann zwar das verheerende Missgeschick nicht vermeiden, aber Tausenden von Menschen das Leben retten. Diese biblische Tragweite hätte vereitelt werden können. Jetzt muss den Überlebenden mit allen Mitteln auch beim Aufbau einer neuen Existenzgrundlage geholfen werden. Es gilt jetzt in die Hände gespuckt. (Guillem Titsch Rivero de Zayas)

Solange die Supermacht USA nicht den gleichen Betrag in Milliarden Dollar für Hilfe und Wiederaufbau statt Krieg und Zerstörung zur Verfügung stellt, ist der Ausdruck "geizige, opportunistische und menschenfeindliche Nation" berechtigt. Die USA unternimmt nichts, wenn es nicht am Ende finanziell profitabel ist. Außer Anerkennung könnten die Amerikaner nichts bei der Hilfe bei den Flutopfern und Flutschäden ernten, denn ein Krieg, der zwei Milliarden Dollar täglich kostet, ist der amerikanischen Nation fünf Mal mehr Wert als ihre Hilfsaktion für die Beseitigung der asiatischen Flutkatastrophe insgesamt. (Karsten Winkler)

Lassen Sie sich doch nicht von den Bush-Gegnern instrumentalisieren. Bei dieser unübersichtlichen Lage ist es verständlich, dass man zurückhaltend reagiert, um dann gezielter und umfassender helfen zu können. Die USA haben immer geholfen, weil man Amerika niemals mit dem Präsidenten gleichsetzen darf. Egal was Amerika auch immer tut, einigen Leuten tut es nie recht! Diese Erfahrung musste doch auch unser Land in seiner Geschichte oft machen. Bringen Sie Fakten, Fakten und nochmals Fakten, wer wann was gesagt hat, dann kann der Hörer oder Leser sich ein eigenes Bild machen. (Wolf Punjer)

Die "Geberländer" (Sie haben mit den Gänsefüßchen den Nagel mittenmang auf den Kopf getroffen!) können am sinnvollsten helfen, indem sie sich im Rahmen der Vereinten Nationen zusammenfinden und mit den besten Experten, die die Welt aufzubieten hat, über die effizienteste Weise der Hilfeleistungen einigen. Und zwar nicht nur durch Versprechungen, die später nicht eingehalten werden, sondern durch tatsächlich erbrachte Leistungen. Und es ist besonders erfreulich, dass die USA sich in Jakarta von einer Zweitauflage ihrer "Coalition of the Willing" auf Druck der Weltöffentlichkeit verabschieden mussten. (Manfred Salewski)

Gerade in so einer schlimmen Situation ist es wohl sehr wertvoll, Solidarität zu beweisen. Ich persönlich bin der Meinung, dass man den Menschen in den geschädigten Regionen nicht noch damit bestrafen sollte, dass man nicht mehr kommt. Die wirtschaftliche Basis dieser Gegenden ist nun einmal ein Hauptindikator zur Regeneration - man trauert "leichter" mit vollem Magen. Ich versuche gerade meine Urlaubskollegen (meinen Mann und meine Freundin mit Familie) dahingehend zu beeinflussen, dass wir dennoch und gerade darum jetzt nach Thailand fahren. Ob ich Erfolg habe weiß ich nicht, ich werde mich jedoch sehr darum bemühen, weil ich überzeugt davon bin, dass wir gemeinsam eine Reise zu Brüdern machen die uns gerade jetzt dringend brauchen. (Erika Krammer)

Ich habe das Desaster in Phuket miterlebt. Ich bin Arzt, lebe seit 25 Jahren in Singapore und habe seit 10 Jahren ein Haus in Kamala auf Phuket. Mein Haus liegt gerade noch oberhalb der Tsunami-Welle. Bis gestern war ich kontinuierlich vor Ort in Phuket tätig. (…) Der Deutsche Ehrenkonsul auf Phuket hatte wohl bei weitem nicht den Weitblick und die Kompetenz mit dieser Sachlage fertig zu werden. In meinen täglichen zwei Runden durch fünf Krankenhäuser auf Phuket habe ich keinen einzigen Hinweis des deutschen Konsulates gesehen wie und wen man als deutscher Staatsbürger kontaktieren kann! (…) Die thailändischen Behörden haben versagt, und kaschieren ihr Versagen. (…) Mein Dank an die Einheimischen die über ihren Schatten sprangen um uns zu helfen; mein Dank an die überlasteten Krankenhäuser, mein Dank an die vielen freiwilligen Helfer. Die Behörden haben wie üblich spät und oft falsch reagiert. (Dr. Michael Pohl, Singapore)

Tsunamis lassen sich zwar nicht verhindern, mit einem geeigneten Warnsystem ließe sich die Zahl Toten und Verletzten meist deutlich reduzieren. (Martin Flemming)

Wir sind traurig. Viele Menschen sind um Lebens gekommen. Aber es ist vorbei. Wir hoffen, dass die deutschen Touristen den Süden von Thailand bald wieder besuchen werden. (Veeraphong Nukanya, Thailand)

[Kann ein Tsunami-Frühwarnsystem eine solche Katastrophe verhindern?] Verhindern - ich denke nicht! Reduzieren - sollte durch die Warnung keine Panik entstehen - ich denke ja! (Klaus Simon Loeprich)

Ich würde wieder buchen, nachdem die Verwüstung aufgeräumt und wieder zumutbare Unterkünfte und Infrastruktur zur Verfügung stehen. Nicht ganz Thailand wurde zerstört, die tropische Schönheit besteht und das Volk braucht den Tourismus! (Jörg Stade)

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