Das Volk kommt zum Staatsbesuch
Die Bundesregierung und die Medieninstitutionen im Berliner Regierungsviertel haben am Wochenende zum Tag der offenen Tür geladen. Rund 70.000 Gäste strömten bereits am Samstag in die Ministerien und Studios.
Lange Schlangen vor dem Kanzleramt
Unter dem Motto "Einladung zum Staatsbesuch" hatte die Bundesregierung die Türen von Kanzleramt und Ministerien am Wochenende geöffnet. Auch viele Medien gewährten im Berliner Regierungsviertel interessierten Besuchern einen Einblick in ihre Redaktionsräume und Studios. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fiel auch das Warten in der Schlange etwas leichter.
Einblicke ins Innerste der Macht
Besonders groß war das Interesse am Kanzleramt. Es wurde von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) geplant und nach vierjähriger Bauzeit im Mai 2001 von seinem Nachfolger Gerhard Schröder (SPD) zum ersten Mal bezogen. Der mittlere Teil des Kanzleramts ist 36 Meter hoch und damit nur vier Meter niedriger als die Kuppel des Reichstagsgebäudes. Etwa 450 Personen arbeiten dort für die Regierungschefin.
Galerie der Altkanzler
Im Gebäude gibt es zahlreiche Kunstwerke zu bestaunen. Dazu zählt auch die Galerie der Altkanzler. Diese drei Herren, Helmut Schmidt, Willy Brandt und Kurt Georg Kiesinger (von links nach rechts), führten ihre Amtsgeschäfte noch aus dem Bonner Kanzleramt. In dem Gebäude am Rhein ist heute das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung untergebracht.
Konferenzen und Tagungen
Neben den Büros und einer Dienstwohnung, die von Angela Merkel allerdings nicht genutzt wird, gibt es im Kanzleramt auch Tagungsräume. 2013 fand im internationalen Konferenzsaal unter anderem die Konferenz zur Förderung der Jugendbeschäftigung in Europa statt.
Landeplatz im Garten
Da die Kanzlerin viele Termine mit dem Helikopter wahrnimmt, gibt es im Garten des Kanzleramts einen eigenen Hubschrauberlandeplatz. Im Gegensatz zum amerikanischen Präsidenten hat sie jedoch keine eigenen Hubschrauber und auch kein eigenes Flugzeug. Die Bundeswehr und die Bundespolizei transportieren alle deutschen Spitzenpolitiker, also auch den Bundespräsidenten und die Minister.
Ehrung für die Fluthelfer
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (hinter den Blumen) steht seit den Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden über die Datenabschöpfung der Geheimdienste innenpolitisch unter Druck. Da gehört die Verleihung von Auszeichnungen für die Helfer beim Fluteinsatz sicher zu den angenehmeren Aufgaben.
Kicken mit dem Vizekanzler
Auch Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler zeigte sich am Tag der offenen Tür entspannt. Vor den Besuchern seines Ministeriums setzte sich der Vizekanzler sportlich in Szene. Im Wahlkampf sieht es für seine Partei, die FDP, momentan nicht so sonnig aus. Die Liberalen liegen nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde, die zum Wiedereinzug in den Bundestag genommen werden muss.
Virtuelle Welten
Neben der Regierung öffneten auch viele Medien in der Hauptstadt ihre Türen. Bei der Deutschen Welle konnten sich die Besucher vor einen sogenannten Greenscreen setzen und damit vor einem beliebigen Hintergrund erscheinen. So kann man auch im Studio den Anschein vermitteln, direkt vor dem Brandenburger Tor zu sitzen.
Über den Dächern der Hauptstadt
Viel schöner ist jedoch der direkte Blick auf die Wahrzeichen der Hauptstadt. Von der Terrasse des Hauptstadtstudios der Deutschen Welle hat man freie Sicht auf die Kuppel des Reichstagsgebäudes. Einen noch besseren Blick auf das Parlament hat die Kanzlerin aus ihrem Büro. So wird sie stets daran erinnert, dass die gewählten Volksvertreter die Stütze ihrer Macht sind.